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Wasserrohre

24. Mai 2023

Forschung und Innovation sind die Basis für die Modernisierung der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur

DVGW und DWA starten Forschungsdialog mit der Politik
Wasserrohre; ©DVGW. Foto: Konzept und Bild/Cathrin Bach

“Forschung und Innovation sind zentrale Bausteine, um die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten, die Resilienz der Wasserinfrastruktur zu stärken und damit auch den Wohlstand in Deutschland zu sichern.” Klare Worte von Judith Pirscher, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung, zur Eröffnung des „1. Forschungsdialogs der Wasserwirtschaft“, den der DVGW Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches und die DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall am 17. April 2023 gemeinsam in Berlin durchgeführt haben.   

DVGW und DWA als führende technisch-wissenschaftliche Verbände der Wasserwirtschaft gehen mit dem Water Innovation Circle (WIC) voran. Der WIC bildet die Schnittstelle zwischen den Anwendern aus der wasserwirtschaftlichen Praxis, den Forschungseinrichtungen sowie den politischen und ministeriellen Entscheidungsträgern der öffentlichen Förderprogramme. Zweck ist, die praxisbezogene Wasserforschung zu fördern und deren Verwertung in der Wasserwirtschaft weiter auszubauen. Dieser Ansatz findet beim Bundesministerium für Bildung und Forschung Zustimmung. Das BMBF nehme seit langem gern an den WIC-Sitzungen teil, so Pirscher.  

Der Water Innovation Circle nimmt die Vorgaben und Ziele der Ende März vom Bundeskabinett verabschiedeten Nationalen Wasserstrategie direkt auf. Im Abschnitt „Wasserinfrastrukturen weiterentwickeln“ sind die Herausforderungen und notwendigen Entwicklungen klar benannt. Der daraus resultierende Forschungsbedarf muss jedoch zwischen Wasserwirtschaft, Forschung und Politik konkretisiert werden. Im Fokus des Forschungsdialogs Mitte April in Berlin stand dementsprechend der direkte Austausch zu den wichtigsten Themen, von der Klimaanpassung über Blackout-Szenarien und IT-Sicherheit bis zur C02-Neutralität der Branche.  

"Dringlichkeit des Themas noch nicht bei allen angekommen"

Einigkeit bestand bei allen Teilnehmern bezüglich des hohen Finanzbedarfs, um die Wasserinfrastruktur an die zukünftigen Herausforderungen, insbesondere die Folgen des Klimawandels, bestmöglich und schnellstmöglich anzupassen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat diese Themen im Programm Wasser:N – Forschung und Innovation für Nachhaltigkeit bereits aufgegriffen und entsprechende Fördermaßnahmen ins Leben gerufen. Das Programm ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, betonen DVGW und DWA. Ein Beleg hierfür ist die Anfang des Jahres von DVGW und DWA vorgelegte Vision 2100, die den Handlungs- und Forschungsbedarf aus Sicht der Wasserwirtschaft konkretisiert. Weitere Forschungsaktivitäten mit der entsprechenden finanziellen Ausstattung sind notwendig, betonen die technisch-wissenschaftlichen Spitzenverbände. Eine Position, die auch Zustimmung in der Politik findet.

Allerdings bestünde an vielen Stellen kein Erkenntnismangel, sondern ein Umsetzungsdefizit. "Für eine zukunftsfähige Infrastruktur müssen wir Geld in die Hand nehmen", betonte Steffen Eichner, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt Sachsen-Anhalt, in der Podiumsdiskussion beim Forschungsdialog. "Der Geschäftsbereich des Bundesumweltministeriums muss oft harte Budgetdebatten führen. Die Dringlichkeit des Themas ist noch nicht bei allen angekommen", argumentierte Dr. Jan-Niclas Gesenhues (Bündnis 90/Die Grünen) in die gleiche Richtung. 

Nach dem Austausch mit der Politik haben sich die DWA- und DVGW-Experten und -Expertinnen gemeinsam mit Projektträgern am Folgetag in kleinerer Runde vertiefend mit den nächsten Schritten der zukunftsfähigen Infrastrukturentwicklung, den noch vorhandenen Hemmnissen und deren Überwindung auseinandergesetzt. Der Dialog soll kontinuierlich fortgeführt werden. 

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