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Grafik mit Ergebnissen der mikrobiologischen Untersuchungen, die im Projekt durchgeführt wurden.

01. Juni 2019

Mikrobio RW

Modellhafte Prüfung und Konzeptentwicklung zur quantitativen Risikobewertung der mikrobiellen Rohwasserbelastung für die Trinkwasseraufbereitung (W 201808)
Ergebnisse der mikrobiologischen Untersuchungen; © DVGW
Forschungsprojekt
Projektbeschreibung

Projektlaufzeit: 08.2018 - 06.2019

Projektstatus: abgeschlossen

Förderkennzeichen: W 201808 (Phase B)*

* Phase A (W 201517) im Abschlussbericht von diesem Projektabschnitt enthalten

Ziele und Methodik

Ziel des Projekts war es, mit der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgeschlagenen Vorgehensweise zur quantitativen mikrobiellen Risikobewertung (QMR) für Wasserwerke in Deutschland unter praktischen Bedingungen Erfahrungen zu sammeln. Die aus früheren Projekten vorliegenden Erkenntnisse machten deutlich, dass die von der WHO vorgeschlagene Vorgehensweise aufgrund der größtenteils sehr geringen Ausgangskonzentrationen der Krankheitserreger und der Indikatoren in den Rohwässern in Deutschland nicht einfach umsetzbar ist.

Anhand von ursprünglich zwei, später drei ausgewählten Wasserwerken wurde die Vorgehensweise praktisch durchgeführt. Bei den Wasserwerken handelte es sich um Flusswasserwerke mit möglichst hoch belastetem Rohwasser, die eine Desinfektion erst am Abschluss der Aufbereitung durchführen. An diesen Standorten wurde die Anwendung der Rechenverfahren zur Wirksamkeitsberechnung erprobt.

Die Auswertung nach WHO wurde damit auf ihre Anwendbarkeit unter den Randbedingungen in Deutschland überprüft. Anhand der konkreten Einzelfallmessungen wurde ein Konzept für die Auswertung und Berechnung angewendet und weiterentwickelt.

 

Hintergrund und Ergebnisse

Im Projekt Mikrobio RW wurde die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgeschlagene Vorgehensweise zur quantitativen mikrobiellen Risikobewertung unter praktischen Bedingungen in Deutschland erprobt. In drei Wasserwerken, die Flusswasser im Rahmen einer Voraufbereitung durch Schnellfiltration und Bodenpassage aufbereiten, wurde von August 2016 bis Juli 2018 ein Messprogramm durchgeführt und das Wasser fast monatlich auf Krankheitserreger und Indikatoren hin untersucht. Es gelang virale, bakterielle und parasitäre Krankheitserreger in den Flusswässern nachzuweisen. Hierbei wurde für Viren eine verbesserte Anreicherungsmethode entwickelt, mit der gute Wiederfindungsraten erreicht werden konnten.

Das Verfahren zur quantitativen mikrobiellen Risikobewertung (QMR) ermöglicht es, zielgerichtet geeignete Aufbereitungs- oder Desinfektionsverfahren für die im jeweiligen Rohwasser vorkommenden Krankheitserreger auszuwählen. Sie ist insbesondere für die Wasserwerke empfehlenswert, bei denen mikrobiell hochbelastete Oberflächenwässern – insbesondere Flusswässer – direkt aufbereitet werden. Ebenso ist QMR an den Standorten sinnvoll, bei denen nach einer Bodenpassage als Teil der Aufbereitung in den Bodenfiltraten regelmäßig noch Indikatoren nachweisbar sind. Bei nicht mikrobiell belasteten Rohwässern, wie z. B. Tiefengrundwässern, ist die Methodik dagegen nicht sinnvoll. Denn wenn bereits keine Indikatoren nachweisbar sind, ist die Untersuchung auf Krankheitserreger nicht notwendig.

 

Ansprechpartner
Bei Fragen zum Forschungsprojekt wenden Sie sich bitte an folgenden Ansprechpartner
Dr. Mathis Keller
Hauptgeschäftsstelle / Technologie und Innovationsmanagement
Telefon+49 228 91 88-727
Forschung zum Thema Wasseraufbereitung