Projektlaufzeit: 11.2018 - 12.2023
Projektstatus: laufend
Förderkennzeichen: W 201838
Energieeffizienz trifft Wasserhygiene: Wissenschaftler mehrerer Forschungseinrichtungen untersuchen in Ultra-F, ob sich das Verfahren der Ultrafiltration dazu eignet, die Temperaturen im Warmwasserbereich abzusenken und gleichzeitig die hygienischen Anforderungen zu erfüllen.
Am Projekt sind folgende Partner beteiligt:
Nach heutigem Stand der anerkannten technischen Regeln bestehen aus trinkwasserhygienischen Gründen – zum Beipsiel im Fall von Legionellen – Anforderungen an die Temperaturen im Warmwasserbereich. Demnach sollte das System eine Temperatur von 55 °C nicht unterschreiten. Allerdings erschwert dieses Temperaturniveau den Einsatz von regenerativen Wärmeerzeugern und die Nutzung niedrig temperierter Wärmenetze. Denn insbesondere bei einer Absenkung auf 50 °C oder 45 °C wären energetische Beiträge zur Wärmewende, die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energiequellen und somit eine Minderung von CO2-Emissionen möglich.
Ein potenzieller Ansatz ist das gezielte Herausfiltern von Mikroorganismen und Nährstoffen, um einen Betrieb von Anlagen zur Trinkwassererwärmung mit deutlich abgesenkten Temperaturen zu ermöglichen. Die Abscheidung von Mikroorganismen kann durch den Einsatz von Ultrafiltrations-Anlagen in der Installation erreicht werden. Im BMWi-finanzierten Verbundprojekts Ultra-F soll deshalb geprüft werden, ob die Methode der Ultrafiltration (UF) zur gewünschten Trinkwasserqualität beiträgt. Der Zusammenhang zwischen Konzentration der Mikroorganismen im Wasser und der Legionellenbelastung im System steht hierbei im Fokus. Neben der Wirkung der UF-Anlagen wird untersucht, wie sich eine Rückkontamination der Trinkwasserinstallation sicher vermeiden lässt, das Rückspülen des Filters wirksam ist und das Spülwasser gefahrlos abgeführt werden kann. Mit den Ergebnissen des Vorhabens sollen wissenschaftlich basierte Empfehlungen zum Einsatz der Ultrafiltration in der Trinkwasserinstallation gegeben werden.
Um den Schutz der Verbraucher gewährleisten zu können, hat der DVGW Rahmenbedingungen zu mikrobiologischen, technischen und organisatorischen Anforderungen und Vorgehensweisen formuliert, die bei Feldversuchen zur Ultrafiltration in Trinkwasser-Installationen mindestens eingehalten werden müssen.