
24. Januar 2023
Seit Beginn der Marktraumumstellung 2015 wurden mehr als 2 Millionen Gasgeräte umgestellt. Dies entspricht knapp 40 Prozent der bis 2029 anzupassenden Gasgeräte. Davon wurden allein im Jahr 2022 insgesamt 495.000 Gasgeräte angepasst. Die über 50 Schalttermine bei rund 20 beteiligten Verteilnetzbetreibern konnten fristgerecht durchgeführt werden. Neben der Corona-Pandemie waren veränderte Abnahmesituationen durch Gaseinsparungen sowie Änderungen der Gasbeschaffenheitskenndaten durch erhöhte LNG-Mengen besonders zu berücksichtigen.
Auch im dritten Jahr der Corona-Pandemie haben die Dienstleistungsunternehmen mit ihren rund 850 Monteuren vor Ort die besonderen Anforderungen gut bewältigt. Es waren keine wesentlichen Kapazitätsengpässe bei den Dienstleistungsunternehmen zu verzeichnen. Sie bewegen sich jedoch aufgrund der hohen Auslastung zusätzlich zu den Corona-bedingten Erschwernissen an der Kapazitätsgrenze. Die insbesondere inflationsbedingten Kostensteigerungen führten für die Unternehmen zu zusätzlichen Herausforderungen.
Auch die Netzbetreiber hatten bei den Schaltungen besondere Entwicklungen zu berücksichtigen: So führten die deutlichen Einsparungen der Haushalts-, Gewerbe- und Industriekunden ebenso wie vermehrte Änderungen im Gasgerätebestand durch Wechsel zu anderen Energieträgern zu deutlichen Abweichungen des Verbrauchs gegenüber den Daten aus der Geräteerhebung. Diese geänderte Abnahmesituation war bei der Abwicklung der Schaltungen netztechnisch und planerisch zu beachten. Kurzfristige Änderungen gab es auch bei den Gasbeschaffenheitskenndaten durch die erhöhten LNG-Einspeisungen über Belgien und die Niederlande.
Während der Plateauphase bis 2027 sind um die 500.000 Geräteanpassungen pro Jahr vorgesehen. Im Jahr 2023 sollen rund 552.000 Gasgeräte angepasst und vierzig Schalttermine durchgeführt werden. Beteiligt sind 24 Verteilnetzbetreiber und die entsprechenden Fernleitungsnetzbetreiber. Schwerpunkte der Anpassung sind die Schaltgebiete in Viersen-Meerbusch, Paderborn, Mittelrhein, Köln-Bergisch Gladbach, Hagen-Iserlohn-Ergste, EWE-Netzgebiete, Drohne-Ahlten und Voigtei. Der Abschluss der L-Gas-Marktraumumstellung in Deutschland ist für das Jahr 2029 geplant.
Die Entwicklungen im letzten Jahr und ein Ausblick für 2023 sind im BDEW/DVGW Jahresbericht für die L-Gas-Marktraumumstellung unter Bedingungen der Corona-Pandemie zusammengefasst.
BDEW und DVGW werden den Erfahrungsaustausch über den Fortschritt der Marktraumumstellung fortsetzen und weiterhin insbesondere Ministerien und Behörden auf Bundes- und Landesebene mit aktuellen Lageanalysen informieren.
Der DVGW unterstützt die Marktraumumstellung durch Regelsetzung, technisch-wissenschaftliche Begleitforschung, Information, Zertifizierung und die DVGW-Anpassungsgerätedatenbank