Bitte auf den Obermenüpunkt klicken!

02. Dezember 2025

PFAS stoppen – Jetzt handeln: Für eine europäische Strategie und die Umsetzung des Verursacherprinzips

DVGW und BDEW fordern von der EU-Kommission mehr Verantwortung für Hersteller zur Eindämmung von PFAS-Einträgen ins Wasser
PFAS sind im Wasser nicht sichtbar und nur sehr schwer herauszufiltern.; © Foto: CC0-Lizenz

PFAS sind weltweit in Luft, Wasser, Böden und in der Nahrungskette nachweisbar. Der Eintrag dieser problematischen Substanzen in die Umwelt bedeutet für die Wasserversorgung eine enorme Herausforderung. Sie kann nur im Schulterschluss bewältigt werden.  

Die Entfernung von PFAS aus den Rohwasserressourcen ist technisch hochkomplex, ressourcenintensiv und verursacht erhebliche Kosten. Hinzu kommt die Entsorgung großer Mengen PFAS-belasteter Rückstände, für die es derzeit keine praktikablen Lösungen gibt. In der Folge könnten deutlich steigende Wasserpreise, wie das Beispiel der Stadtwerke Rastatt zeigt, die Verbraucher belasten. Vor diesem Hintergrund fordern der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) europaweite, gezielte Maßnahmen zur Eindämmung von PFAS-Emissionen. „PFAS sind eine unsichtbare Gefahr für unsere Gesundheit und unsere Wasserressourcen. Wir brauchen jetzt eine europäische Strategie, die das Verursacherprinzip durchsetzt – damit nicht die Verbraucher, sondern die Hersteller für die Kosten aufkommen“, betonen Dr. Wolf Merkel, Vorstand Wasser des DVGW und Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser. Beide Verbände adressieren anlässlich eines parlamentarischen Abends in Brüssel einen eindringlichen Appell an die EU-Kommission.

Zu begrüßen sind aus Sicht von DVGW und BDEW die bereits eingeleiteten Schritte. Dazu zählen insbesondere die Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit und der Vorschlag zur universellen PFAS-Beschränkung (UPFAS) im Rahmen der REACH-Verordnung. Ein schrittweiser, technologiebasierter Ausstieg aus PFAS mit Übergangsfristen sei eine pragmatische Strategie, die zukünftige Schadeinträge verhindere, so die Verbände.  

Wesentlich ist, dass der Hauptaufnahmepfad von PFAS für den Menschen die Nahrung darstellt. Die Aufnahme von PFAS über die Nahrungsmittel überschreitet die Aufnahme durch Trinkwasser um ein Vielfaches. Dies bestätigt ein wissenschaftliches Gutachten des Hygieneinstituts des Uniklinikum Bonn.  

Um jedoch die umfangreichen Altlasten und die damit verbundenen toxikologischen Risiken zu bewältigen, ist ein ebenso robustes Vorgehen erforderlich, das die erheblichen PFAS-bedingten Sanierungskosten abdeckt.  

DVGW und BDEW fordern die Europäische Kommission daher auf, einen strukturierten Prozess mit allen relevanten Akteuren einzuleiten, um das Verursacherprinzip konsequent umzusetzen.

Den Appell „European PFAS Strategy and Dialogue Process“ (in englischer Sprache) finden Sie im Downloadfenster.

Veranstaltungshinweis

PFAS im Fokus: Risiken, Bewertungen und Vorkommen im deutschen Trinkwasser” lautet der Titel der nächsten Folge der kostenlosen Online-Veranstaltung DVGW Wasser Lunch & Learn. 

Dr. Ulrich Borchers, Bereichsleiter Wasserqualität der IWW Analytik & Services GmbH, erklärt unter anderem, warum herkömmliche Aufbereitungsverfahren beim PFAS nicht greifen und kostenintensive Spezialtechnologien zur Entfernung der “Ewigkeitschemikalien” aus dem Wasser notwendig sind.

Die Veranstaltung ist kostenlos; sie wendet sich sowohl an Fachleute als auch an interessierte Laien.

Wasser Lunch & Learn, 4.12.2025, 13 Uhr, online
 

Mehr erfahren und anmelden

Ihre Ansprechpersonen
für Fragen zur Presseinformation
Leiter Presse und Öffentlichkeitsarbeit / Pressesprecher
Lars Wagner
Hauptgeschäftsstelle, Standort Berlin / Ordnungspolitik, Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon+49 30 79 47 36-64
Pressesprecherin
Sabine Wächter
Hauptgeschäftsstelle / Ordnungspolitik, Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon+49 228 91 88-609