Der Hydrogen Dialogue ist Treffpunkt der Wasserstoffwirtschaft. Er findet heute und morgen in Nürnberg statt. Auch der DVGW ist dort vertreten. Hierzu erklärt der DVGW Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke:  

„Für die Transformation unserer Energieversorgung in die Klimaneutralität gibt es zahlreiche innovative Ansätze und neue Technologien entlang der gesamten energetischen Wertschöpfungskette. Wasserstoff wird dabei die Verbrauchssektoren Wärme, Stromerzeugung und Mobilität maßgeblich neu prägen. Der Hydrogen Dialogue ist ein wichtiges Forum für den konstruktiven Austausch und die Präsentation dieser neuartigen Lösungen vor internationalem Publikum. 

Der Krieg gegen die Ukraine auf der einen und die schnell voranschreitenden Klimaveränderungen auf der anderen Seite erhöhen den Transformationsdruck auf die Energiesysteme. In Deutschland setzt die Politik auf neue Importgase und LNG und dabei auf die Diversifizierung der Energiebezugsquellen. Positiv ist, dass dabei bereits jetzt in den Gesprächen mit den neuen Lieferländern auch der Bezug von Wasserstoff auf der Agenda steht und es nahezu wöchentlich Erfolgsmeldungen zu abgeschlossenen Lieferverträgen über Wasserstoff- oder Wasserstoffderivatmengen gibt. Vor Ort schreitet unterdessen die technische Implementierung von kleineren bis mittleren Erzeugungseinheiten (Power to Gas) voran, und die deutschen Verteilnetzbetreiber haben Anfang September 2022 den ersten Gasnetzgebietstransformationsplan (GTP) vorgelegt, wonach Wasserstoff schneller in die Netze der Stadtwerke Einzug hält, als Viele gedacht hatten. Damit tun sich vielversprechende Chancen auf, Industrie und Wärme kostengünstig zu dekarbonisieren. 

Als Schlüssel des Erfolgs wird sich die Wiederverwendung der Verteilnetze erweisen, die mit geringen Modifikationen “H2-ready” werden. Auf dem Weg dahin wird die sog. Umstell-Datenbank für den Anpassungsprozess von Leitungen und Komponenten wichtig sein, mit deren Markteinführung Anfang 2023 gerechnet werden kann. Auch anwendungsseitig bietet der Markt inzwischen eine Auswahl von wasserstofftauglichen Technologien, einschließlich neuer H2-Heizungssysteme.  

Wichtig, wenn der Wasserstoff-Hochlauf im Wärmemarkt gelingen soll, ist jetzt, die Netzplanung bzw. den GTP in der kommunalen Wärmeplanung zu verankern. Für den Hochlauf der Infrastruktur ist eine gemeinsame Gasnetzregulierung zwingend erforderlich. Das von der EU-Kommission vorgeschlagene Unbundling von Erdgas- und Wasserstoffnetzbetreibern hingegen würde einer schnellen Transformation Steine in den Weg legen. Gebot der Stunde kann nur sein, Effizienzen zu heben – sei es in Bezug auf die Nutzung der Infrastruktur oder den effizienten gemeinsamen Netzbetrieb –, um einem weiteren Anschwellen der Energiekosten auf dem Weg zur Klimaneutralität vorzubeugen.“ 

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