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Energie-Impuls des DVGW

Impuls – Wärme

Energie-Impuls des DVGW; © iStock.com/Jan-Otto

Wärme

Klimaschutz in der Wärmeversorgung erfordert eine Modernisierung des Wärmemarkts – alle effizienten Lösungswege führen über Gas

Die heute erfolgenden Klimaschutzfortschritte im Gebäudesektor verlaufen langsamer und sind schwieriger zu realisieren als erhofft. Und doch sind sie von großer Bedeutung für die Energiewende. Doch alleine reichen sie nicht aus: Die Nutzung von Gasen spielt für die Erreichung der Klimaschutzziele im Wärmesektor eine unverzichtbare Rolle und sollte intensiviert werden. Dies vollzieht sich in drei Schritten.
In drei Schritten zum klimafreundlichen Gebäudesektor

Ungefähr ein Drittel des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland von insgesamt 2.466 Terawattstunden im Jahr 2015 entfällt auf das Heizen und Klimatisieren von Gebäuden sowie auf die Warmwasserbereitung. Den weitaus größten Anteil hat daran der Haushaltssektor mit seinen insgesamt 18 Millionen Wohngebäuden, gefolgt von gewerblich genutzten Immobilien und Industriegebäuden. Der Gebäudesektor verbraucht aber nicht nur viel Energie: Sein Energiemix weist darüber hinaus auch noch erhebliche Anteile treibhausgasintensiver Brennstoffe auf. So stehen Erdöl und Kohle zusammengenommen immer noch für mehr als ein Viertel des Endenergieverbrauchs.

Mit Blick auf die in Paris vereinbarten Klimaschutzziele wird der Gebäudesektor im Jahr 2050 weitestgehend klimaneutral sein müssen. Um klimafreundliches Wohnen jedoch für alle zeitnah und kosteneffizient zu ermöglichen, müssen verschiedene Maßnahmen ebenso zeitnah eingeleitet und umgesetzt werden.

Zunächst sollten der ideale Mix aus einem Fuel-Switch, also der Ablösung von Kohle und Erdöl durch Gase als Energieträger der Wärmebereitstellung, und die Durchführung von Modernisierungsmaßnahmen im Vordergrund stehen.

Die Ablösung von Erdöl und Kohle durch Gase ist der erste Schritt und ermöglicht ein schnell zu realisierendes erhebliches Plus an Klimaschutz zu minimalen volkswirtschaftlichen Kosten. Darauf folgend ist die Erhöhung der Umwandlungseffizienz durch die flächendeckende Nutzung moderner Heiztechnologie vonnöten. Als zweiter Schritt ist langfristig die signifikante Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien im Gasmix, also der Content-Switch zur überwiegenden Nutzung grüner Gase, unverzichtbar anzugehen.

Infografik Wärme

Dies ermöglicht insbesondere für stark verdichtete Räume mit hohem Altbaubestand und den hier typischerweise begrenzten Potenzialen für die Absenkung des Wärmebedarfs und für die direkte Einkopplung erneuerbarer Energien weiterreichende Lösungen. Hier bieten grüne Gase aus Power-to-Gas- oder Biogasanlagen in Verbindung mit moderner Mikro-KWK-Technik die Möglichkeit der vollständigen Erreichbarkeit der Klimaneutralität.

Damit werden besonders auch für großstädtische Regionen und Strukturen die Chance und das Potenzial eröffnet, durch die Schaffung und Nutzung dezentraler smarter Strukturen, wie die Nutzung grüner Gase in Mikro-KWK-Anlagen, aktiv zum Erfolg der Energiewende beizutragen. Ein hoher Anteil dieser sogenannten stromerzeugenden Heizungen bietet die Möglichkeit, durch die Bereitstellung von über 70 Prozent der Residuallast im Jahr 2050 die Gebäude zum aktiven Teil des zukünftigen Energiesystems zu entwickeln (Modal-Switch).

Handlungsempfehlungen des DVGW zum kosteneffizienten Erreichen der Klimaschutzziele im Wärmesektor

Um die kosteneffiziente Reduzierung der THG-Emissionen und das Erreichen der Klimaschutzziele im Wärmesektor zu erreichen, bedarf es aus Sicht des DVGW:

  • einer grundlegenden energetischen Transformation des Gebäudesektors in drei Schritten, die über den Fuel-Switch, die parallel flächendeckende Nutzung moderner Heiztechnik und schließlich eine kontinuierliche Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien im Gebäudesektor reicht.
  • eines ordnungsrechtlichen Rahmens, der die Neuinstallationen von emissionsintensiven Heiztechniken zeitnah beendet und damit einen klaren Rahmen für den einzuleitenden Fuel-Switch vorgibt.
  • effektiver Anreizmechanismen durch Förderprogramme für Bestandsgebäude, um einen Umstieg auf moderne und klimafreundliche Heizungstechnik und Hybridtechnologien voranzubringen.
  • der Entwicklung des Gebäudesektors hin zu einem aktiven Bestandteil des Energiesystems (stromerzeugende Heizungen) durch die Ausnutzung der Potenziale zur Bereitstellung von Residuallast.
  • der Schaffung langfristiger Planungssicherheit und einer klaren politischen Agenda dazu, wie grüne Gase und damit neue Technologien im Wärmesektor eingesetzt und forciert werden sollen.
Ihr Ansprechpartner
Dr. Volker Bartsch
Hauptgeschäftsstelle, Standort Berlin / Ordnungspolitik, Presse und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon+49 30 24 08 30 95