Forschungsprojekt
Projektbeschreibung

Projektende: 08.2019

Projektstatus: abgeschlossen

Förderkennzeichen: G 201810

In der vorliegenden Busstudie wurden die Anforderungen an die derzeit diskutierten alternativen Antriebskonzepte (batterieelektrischer Bus, Brennstoffzellenbus und Gasbus) mit den Eigenschaften eines modernen Euro VI-Dieselbus verglichen und bewertet.

Ziele und Methodik

In dieser Studie wurde untersucht, inwieweit Gasbusse eine saubere Antriebsalternative in der Mobilität und speziell im Bereich der Linienbusse darstellen. Ziel war es, ÖPNV-Unternehmen, Kommunen und politischen Entscheidungsgremien eine wissenschaftlich fundierte sowie praxisnahe Entscheidungshilfe für die Beschaffung von Gasbussen bereitzustellen. Hierzu wurden zunächst die Vor- und Nachteile von Gasbussen anhand von Daten und Fakten zu Fahrzeugen, benötigter Betankungsinfrastruktur und spezifischen Anforderungen an Personal und Werkstätten aufgezeigt. Ferner wurden die Gesamtkosten (Total Cost of Ownership, TOC) und die Klimawirksamkeit des Linienbetriebs (Well-to-Wheel-Emissionen) für Gasbusse sowie weitere, ausgewählte Alternativkonzepte bestimmt, darunter Dieselbusse, batterieelektrische Busse und Brennstoffzellenbusse.

 

Hintergrund und Ergebnisse

Busse sind ein wichtiger Bestandteil der täglichen Mobilität. Allein im Jahr 2017 wurden nach aktuellen Zahlen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Deutschland etwa 4,5 Milliarden Fahrgäste mit Bussen befördert. Ein Großteil der Fahrten wurde dabei von Stadtbussen absolviert. Durch die hohen Fahrleistungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) haben sie einen großen Einfluss auf die Luftqualität und den Klimaschutz in Ballungszentren. Obwohl ein schneller Umstieg auf Fahrzeuge mit geringen oder null Emissionen notwendig ist, wird der ÖPNV noch immer von Dieselfahrzeugen dominiert. Alternative Antriebskonzepte hatten im Jahr 2017 einen geringen Anteil von nur fünf Prozent.

Fast zwei Drittel der bisher genutzten Alternativantriebe sind Gasbusse. Diese sind schon seit über 20 Jahren im Einsatz und technisch ausgereift. Aufgrund der geringeren Schadstoff- und Lärm-Emissionen gelten sie als vielversprechende Alternative zu konventionellen Euro-VI-Dieselbussen. Hinzu kommt ihr hohes Treibhausgasminderungspotenzial. Durch kontinuierliche Weiterentwicklung der Antriebsstränge konnten die Verbrauchswerte und Emissionen der Fahrzeuge in der Vergangenheit noch deutlich verbessert werden. Wird Biomethan als Kraftstoff verwendet, sind Gasfahrzeuge bereits heute nahezu treibhausgasneutral.

Im Vergleich zu elektrischen Antrieben (Batterie und Brennstoffzelle) haben Gasbusse folgende Vorteile:

1. Enormes CO2-Minderungspotenzial:
Durch den Einsatz von Biomethan können die Well-to-Wheel-Emissionen* von Gasbussen im Vergleich zu Dieselbussen schon heute um rund 80 Prozent reduziert werden und liegen damit sogar unter den aktuellen Werten für Batteriebusse.

Stadtbusse mit Gasantrieb punkten bei Klimaschutz, Luftreinhaltung, Handhabung und Kosten © DVGW

2. Geringere Schadstoff- und Lärm-Emissionen:
Gasbusse stoßen bis zu 90 Prozent weniger Feinstaub und 60 Prozent weniger Stickoxide aus als gleichwertige Dieselfahrzeuge. Außerdem machen sie nur halb so viel Lärm.

3. Kurze Tankzeit und hohe Reichweite:
In Bezug auf den Tankvorgang und die Reichweite der Fahrzeuge bestehen kaum Unterschiede zu konventionellen Dieselbussystemen.

4. Niedrige Kosten:
Die Anschaffungskosten liegen bei Gasbussen weit unter denen mit Batterie- oder Brennstoffzellenantrieb.

 

* Well to Wheel  berücksichtigt die Treihausgasemissionen der gesamten Kette eines Kraftsoffs in der Mobilität, sprich von der Förderung bis zu seiner Nutzung im Fahrzeugmotor.

 

Ansprechpartner
Bei Fragen zum Forschungsprojekt wenden Sie sich bitte an folgenden Ansprechpartner
Dr. Michael Walter
Hauptgeschäftsstelle / R&D Innovation Programme Hydrogen

Telefon+49 228 91 88-845
Forschung zum Thema Mobiliät mit Gas