31. März 2024
Projektlaufzeit: 12.2023 - 02.2024
Projektstatus: abgeschlossen
Förderkennzeichen: G 202334
Das Projekt wurde durchgeführt von:
Über 70.000 Gas-, Braunkohle- und Steinkohlekraftwerke und vor allem kleinere Blockheizkraftwerke (BHKW) gleichen aktuell den Strombedarf in Deutschland aus, wo Erneuerbare Energien nicht ausreichen oder gerade wenig Strom erzeugen. Auch bei der Wärmeerzeugung durch Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) spielen sie eine entscheidende Rolle. Gemäß der deutschen Klimaziele werden Braun- und Steinkohle bis spätestens 2038 aus dem Energiemix fallen, bis 2045 auch Erdgas. Für die Versorgungssicherheit ist es jedoch sinnvoll, die bestehenden Anlagen umzurüsten und zu erhalten – zunächst auf Erdgas und dann auf klimafreundlichen Wasserstoff. Für diesen Fall wird das deutsche Gasnetz zur Versorgung der Kraftwerke benötigt.
Die DBI-Gruppe hat im Auftrag des DVGW 70.459 Kraftwerksstandorte mit einer gesamten installierten Leistung von 82 Gigawatt (GW) analysiert und untersucht, ob diese nach einer Umrüstung über das Fernleitungsnetz, das H2-Kernnetz oder das Gasverteilnetz versorgt würden.
Die Studienergebnisse zeigen, dass das Gasverteilnetz (selbst bei einem ausgeprägterem H2-Kernnetz) weiterhin eine entscheidende Rolle bei der Sicherstellung der Energieversorgung spielen wird – sowohl bei der Strom- als auch der Wärmeerzeugung. Denn eine Vielzahl der Kraftwerkstandorte vor allem kleinerer Kraftwerksblöcke und BHKW sind über einen Kilometer vom Fernleitungsnetz sowie vom geplanten H2-Kernnetz entfernt und werden über Gasverteilnetze versorgt.
Für die Versorgungssicherheit in Deutschland müssen die Gasverteilnetze deshalb erhalten bleiben, wenn die Strom- und Teile der Wärmegewinnung über die aktuellen Kraftwerkstandorte weiter abgedeckt werden sollen. Die Verteilnetze müssen außerdem mittelfristig zu H2-Verteilnetzen umgerüstet werden, um eine klimaneutrale, von Umwelteinflüssen unabhängige Energieversorgung sicherzustellen. Für die Bereitstellung großer Energiemengen ist es zudem notwendig, das aktuell geplante H2-Kernnetz zu erweitern, um die Mehrheit der großen Kraftwerksstandorte ausreichend versorgen zu können.