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01. Juli 2025

GHG-Ch2ck

Evaluierung der Treibhausgasemissionen bei der Integration von Wasserstoff und dessen Derivaten in das deutsche Energiesystem unter Berücksichtigung flüchtiger H2-Emissionen (G 202513)
Das Projekt "GHG-Ch2ck" erforscht die Bedeutung von Wasserstoff-Emissionen und dessen Auswirkungen auf die Atmosphäre und Klimawirksamkeit.; © Copyright Adobestock / Malp
Forschungsprojekt
Projektbeschreibung

Projektlaufzeit: 07.2025 - 06.2027

Projektstatus: laufend

Förderkennzeichen: G 202513

Projekt im Rahmen des DVGW-Innovationsprogramms Wasserstoff

Ziele und Methodik

GHG-Ch2ck zielt darauf ab, eine umfassende Bewertung der THG-Intensität zukünftiger Wasserstoff- bzw. RFNBO- (Renewable Fuels of Non Biological Origin) Versorgungsketten unter Einbezug der verabschiedeten regulatorischen Anforderungen vorzunehmen. Dies beinhaltet die Analyse von sowohl direkten, als auch indirekten Emissionen. 

Dabei werden sowohl Schiffsimporte von Derivaten, als auch Pipelineimporte von gasförmigem Wasserstoff betrachtet. Anschließend werden die Versorgungsketten auf mögliche Quellen für flüchtige Emissionen untersucht und mit dem aktuellen Stand des Wissens die zugehörigen Emissionsraten abgeschätzt. Für die Bewertung der Klimawirksamkeit der flüchtigen Emissionen wird zudem das jeweilige Treibhauspotenzial (GWP) analysiert. Parallel dazu erfolgt die Analyse der übrigen direkten und indirekten Emissionen über die Stoff-und Energiebilanz bzw. die Wirkungs- und Nutzungsgrade der einzelnen Versorgungskettenbestandteile und die Ermittlung der relevanten Emissionsfaktoren für z. B. Strom und Wärme bzw. die energetische Nutzung von (fossilen) Energieträgern.

Nach der Inventarisierung der direkten und indirekten Emissionen („Sachbilanz“) werden für die einzelnen Versorgungskettenbestandteile die THG-Emissionen in einem Expertentool berechnet. Diese Erkenntnisse sollen Entscheidungsträgern in der Energiebranche sowie Verbänden und der Politik wichtige Informationen für die aktuelle Diskussion um die Klimawirksamkeit von Wasserstoff und Wasserstoffderivaten bieten und geben darüber hinaus Aufschluss darüber, wie anspruchsvoll es sich für konkrete Versorgungsketten darstellt die Anforderungen für eine Zertifizierung als „RFNBO“ oder „Low-Carbon“ Wasserstoff zu erfüllen. 

 

Hintergrund

Deutschland hat sich mit der Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2045 ein ambitioniertes Ziel gesetzt. Um dieses Ziel zu erreichen, wird Wasserstoff eine essenzielle Rolle übernehmen müssen. Ein verlässlicher Markthochlauf für Wasserstoff erfordert Nachhaltigkeitsstandards und Transparenz über die Eigenschaften der gehandelten Wasserstoffprodukte, die über entsprechende Zertifizierungen nachgewiesen werden müssen. 

Neben regulatorischen Anforderungen rückt zunehmend auch die Klimawirksamkeit von flüchtigen H2-Emissionen in den Fokus des öffentlichen Interesses. Wasserstoff hat eine indirekte Klimawirksamkeit, welche durch Reaktionen mit anderen Molekülen in der Atmosphäre hervorgerufen wird. Eine der Hauptreaktionen, die stattfindet, ist die Reaktion mit Hydroxylradikalen, was zu einer längeren Lebensdauer von klimawirksamem Methan in der Atmosphäre führt. Daneben führt Wasserstoff über die Erhöhung der Wasserdampf- und Ozonkonzentration in der Troposphäre zu einer veränderten Strahlungsbilanz und damit zu einer weiteren Erwärmung der Atmosphäre. 

Das Forschungsvorhaben GHG-Ch2ck zielt darauf ab, eine umfassende Bewertung der THG-Intensität zukünftiger Wasserstoff- bzw. RFNBO-(Renewable Fuels of Non Biological Origin) Versorgungsketten unter Einbezug der verabschiedeten regulatorischen Anforderungen vorzunehmen. 

 

Ansprechpartner
Bei Fragen zum Forschungsprojekt wenden Sie sich bitte an folgenden Ansprechpartner
Nils Keller
Technologie und Innovationsmanagement / Energieforschung
Telefon+49 228 9188 634
Forschung zum Thema Energiesysteme