Forschungsprojekt
Projektbeschreibung

Projektlaufzeit: 01.2022- 05.2022

Projektstatus: abgeschlossen

Förderkennzeichen: G 202123

Ergebnisse

Neben Wasserstoff sind Biogase aus organischen Reststoffen klimafreundliche Brennstoffe und somit eine Alternative zu fossilen Energierohstoffen wie Erdöl oder Erdgas. Insbesondere die Nutzung von Biomethan als Kraftstoff in Fahrzeugen hat ein hohes Klimaschutzpotenzial im Verkehrssektor. Für das Inverkehrbringen von Biokraftstoffen gelten gemäß Bundesimmissionsschutzverordnung und Renewable Energy Directive II strenge Nachhaltigkeitskriterien, die über den reinen Nachweis festgelegter Einsparungen von Treibhausgasemissionen hinausgehen. Die Verwendung von Biomethan aus Reststoffen kann diese Kriterien erfüllen.

Anhand einer Literaturrecherche wurde in der vorliegenden Schnellstudie ermittelt, dass bis zu 190 Terawattstunden (TWh) Biogas aus Restestoffen technisch gewonnen werden können und davon bis zu 55 TWh wirtschaftlich nutzbar sind. Für Biomethan wurde ein großes Potenzial im Kraftstoffsektor ermittelt, das sich insbesondere durch eine zunehmende Nachfrage im Schwerlastverkehr begründet. Um einen potenziellen Bedarf von 20 TWh aus verflüssigtem Biomethan (Bio-LNG) im Jahr 2030 zu decken, müssten bis dahin jährlich 60 Biogasaufbereitungsanlagen gebaut bzw. Biogasanlagen entsprechend umgerüstet werden. Durch die Nutzung von Bio-LNG im Lastverkehr können die Treibhausgas-Emissionen um rund 40 Prozent sinken.

Für die bestehenden Biogasanlagen sehen die Autoren verschiedene Zukunftsperspektiven:

  • Durch die Kopplung mit Power-to-Gas-Anlagen (PtG) kann CO2 genutzt werden und das Methanpotenzial Dieverdoppelt werden.
  • Die Clusterung von Biogasanlagen zur ermöglicht eine Steigerung der Biomethaneinspeisung.
  • Die Herstellung von Bio-LNG macht den Vertrieb als Kraftstoff möglich, unabhängig von der Erdgasinfrastruktur.

Die Studie betrachtet ebenso die Herstellung von Wasserstoff aus Biogas, was eine weitere Möglichkeit für Biogasanlagen darstellt. Für die Verfahren der zweistufigen Druckfermentation, der Methanpyrolyse und der Reformierung wurden Steckbriefe verfasst. Eine detaillierte techno-ökonomische Bewertung der H2-Produktion aus Biogas im Vergleich zu direkten Biomethannutzung war jedoch nicht Gegenstand dieser Studie.

 

Ansprechpartner
Bei Fragen zum Forschungsprojekt wenden Sie sich bitte an folgenden Ansprechpartner
Dr. Stefan Gehrmann
Hauptgeschäftsstelle / Technologie und Innovationsmanagement

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Forschung zum Thema Erneuerbare Gase