Forschungsprojekt
Projektbeschreibung

Projektlaufzeit: 04.2021 – 03.2025

Projektstatus: laufend 

Hintergrund

Wasserstoff belegt als vielfältig einsetzbarer Energieträger in der Energiewende eine zentrale Rolle. Hergestellt auf Basis erneuerbarer Energien ermöglicht Wasserstoff die Dekarbonisierung der Industrie, des Verkehrs und des Wärmesektors und ist somit essenziell für die Sektorenkopplung. Voraussetzung für die Verteilung von Wasserstoff sowie für dessen Verwendung in den verschiedenen Sektoren ist eine effizient funktionierende und sichere Transportinfrastruktur.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Leitprojekt TransHyDE strebt die praktische Einführung von Transport-, Verteil- und Speicheroptionen für Wasserstoff bzw. anderer chemischen Energien an. Neben den technischen und regulatorischen Voraussetzungen bedarf dies einheitlicher Vorgaben in Form von Normen, Standards und Zertifizierungsprogrammen. Das TransHyDE-Projekt Norm untersucht diese Aspekte ganzheitlich, um so Regelungslücken aufzuzeigen und Lösungsansätze zu entwickeln. 

Erste Meilensteine

Die Zusammenstellung existierender Normen, technischer Regeln und Zertifizierungen sowie weiterer standardsetzender Dokumente in einer Datenbank wurde bereits im März 2022 fertiggestellt. Die Datenbank spiegelt den Istzustand der bestehenden Normen, Standards und Zertifizierungsprogramme wie auch zu Berichten und Leitfäden in den untersuchten Infrastrukturthemen für Wasserstoff wider und liefert Planern und Betreibern von Wasserstoff-Infrastruktur eine rechtssichere Basis. Insgesamt wurden 682 Daten eingepflegt. Die statistische Gesamtauswertung, bezogen auf den H2-Readiness-Level, zeigt, dass mit 56 % über die Hälfte der existierenden Regel- und Standardisierungswerke bereits komplett auf Wasserstoff anzuwenden bzw. nicht direkt betroffen ist. Im weiteren Projektverlauf werden bereits eingepflegte Datensätze aktualisiert wie auch neue Einträge vorgenommen.

 

Ziele und Methodik

Im Projekt TransHyDe - Norm werden im ersten Schritt alle existierenden Normen, Standards und Zertifizierungsgrundlagen für die zu untersuchenden Wasserstoff-Transportoptionen erhoben. Folgen wird eine Bedarfsanalyse, die die Anforderungen hinsichtlich der Erstellung, Überarbeitung bzw. Erweiterung von Regelwerken, Normen und Zertifizierungsmethoden ableitet. Im Rahmen der Arbeiten findet ein umfangreicher Austausch mit den beteiligten Stakeholdern (z.B. Behörden, Verbänden, Zertifizierern, Industrievertretern) statt.

Vorhandene Prüfnormen zu den Demonstrationsprojekten im Leitprojekt TransHyDE werden auf ihre Anwendbarkeit geprüft und evaluiert und Anpassungsbedarfe mit den Stakeholdern identifiziert. Im nächsten Schritt soll eine solide Datengrundlage für die anstehenden Normierungsaktivitäten und für die Entwicklung von Prüfanforderungen für Zertifizierungsprogramme erarbeitet werden. Letztlich sind die Ergebnisse in einer Roadmap „Normung, Standardisierung, Zertifizierung“ in Handlungsempfehlungen zu überführen.

Der DVGW e. V. übernimmt hier die Gesamtkoordination sowie die Themenverantwortung für den leitungsgebundenen Wasserstofftransport. Die DVGW CERT GmbH ist zuständig für Zertifizierungsfragen im Bereich der leitungsgebundenen Gasversorgung. Das GWI übernimmt die Themenverantwortung für die Speicherung in Druckbehältern. Daneben positioniert sich das KIT ITES im Themenfeld Flüssigwasserstoff und ist hierbei Ansprechpartner für Fragen zu Schiffs-, Straßen- und Schienentransport sowie für Hafen-Infrastrukturen. Während die ISC Forschungen zum ammoniakbasierten Wasserstofftransport betreibt, befasst sich das IKEM mit den rechtlichen und regulatorischen Fragestellungen der notwendigen Prozesse im Ammoniakbereich.

 

Stakeholder Workshop zur Potentialanalyse in der Wasserstoff-Regelsetzung

Am 26. und 27. April 2023 fand in Berlin ein Stakeholder Workshop statt, der zur Identifizierung bestehender Bedarfe in der Regelsetzung für die in TransHyDE betrachteten Transportvektoren gasförmiger und flüssiger Wasserstoff sowie Ammoniak und Liquid Organic Hydrogen Carriers diente.

Mit breiter Teilnahme aus ganz Deutschland und einer Gesamtanzahl von ca. 40 Personen wurden verschiedenste Potentiale für die Wasserstoffregelsetzung aufgedeckt. Teilgenommen haben unter anderem Netzbetreiber, Energieversorger, Bundesämter und mittelständische Hersteller, die unterschiedliche Fragestellungen und Anregungen einbringen konnten, die vom TransHyDE-Verbund Norm nun ausgewertet und in klare Handlungsempfehlungen umgewandelt werden.

https://youtu.be/cxkHhnUMHGc
Weitere Informationen

TransHyDE-Verbund erstellt Datenbank zu Normung, Standardisierung und Zertifizierung der Wasserstoff-Transportinfrastruktur

TransHyDE-Projekt Norm unter Koordination des DVGW wird erweitert um Forschung zu schnelleren Prüfungsverfahren für Metalle

Ansprechpartner
Bei Fragen zum Forschungsprojekt wenden Sie sich bitte an folgenden Ansprechpartner
Thomas Systermans
Hauptgeschäftsstelle / Gastechnologien und Energiesysteme

Telefon+49 228 91 88-904
Forschung zum Thema Wasserstoff