Forschungsprojekt
Projektbeschreibung

Projektlaufzeit: 01.2023 - 03.2024

Projektstatus: laufend

Förderkennzeichen: W 202215

Projekt des DVGW-Zukunftsprogramms Wasser

Ziele und Methodik

Ziel des Projektes ist es, Aussagen zur zukünftigen Entwicklung der Bewertungssysteme mikrobiologischer Parameter abzuleiten und Impulse für die Weiterentwicklung des DVGW-Regelwerks zu generieren.

Im ersten Arbeitsschritt erfolgt eine Bestandsaufnahme der Bewertungsansätze der hygienischen Trinkwasserqualität. Daran anschließend werden Erfahrungen mit den beiden Hauptbewertungsmöglichkeiten Fäkalindikatorprinzip und quantitative mikrobielle Risikobewertung (QMR) abgefragt und zusammengestellt. Auf dieser Grundlage werden die Vor- und Nachteile der verschiedenen Ansätze herausgearbeitet. Da das Verfahren der QMR in Deutschland bisher nicht geregelt ist, werden niederländische Akteure zur Erhebung von bisherigen Anwendungen und Erkenntnissen in das Projekt einbezogen.

Die Ergebnisse der einzelnen Arbeitspakete werden in Fachgremien des DVGW und des UBA vorgestellt und diskutiert sowie hinsichtlich ihrer Anwendungsmöglichkeiten für die Trinkwasserversorgung in Deutschland beurteilt. Abschließend soll ein Leitfaden erarbeitet werden.

 

Hintergrund

Zur routinemäßigen hygienischen Überwachung des Trinkwassers wird in Deutschland seit mehr als 100 Jahren das Indikatorprinzip angewendet, das auch in der Trinkwasserverordnung verankert ist. Dabei wird die potenzielle Existenz von fäkalen Krankheitserregern im Trinkwasser über Indikatororganismen nachgewiesen und die mikrobiologische Trinkwasserqualität durch den Abgleich mit vorgegebenen Grenzwerten ermittelt. 

Dieses Konzept stößt jedoch an einigen Stellen an seine Grenzen und wird in Frage gestellt. Zwar hat sich die mikrobiologische Analytik in den vergangenen Jahren rasant entwickelt. Aber gleichzeitig haben sich die Anforderungen gemäß der EU-Trinkwasserrichtlinie verändert. Diese gibt nun die Umsetzung eines risikobasierten Ansatzes (engl. quantitative microbial risk assessment, kurz: QMRA) in der Trinkwasserüberwachung zwingend vor. Wie sollte also die mikrobiologische Trinkwasserüberwachung zukünftig aufgebaut sein? Und welche alternativen Analysemethoden könnten die seuchenhygienische Sicherheit des Trinkwassers – also die Freiheit von Krankheitserregern – garantieren? Um eine Antwort auf diese Fragen zu finden, sollen im Forschungsprojekt Zukunft QMR die verschiedenen methodischen Bewertungsansätze zusammengestellt und verglichen werden.

 

Ansprechpartnerin
Bei Fragen zum Forschungsprojekt wenden Sie sich bitte an:
Dr. Julia Rinck
Hauptgeschäftsstelle / Technologie und Innovationsmanagement

Telefon+49 228 91 88-221
Forschung zum Thema Wasserqualität