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Ein runder, fensterloser Betonraum, gestützt durch viele Pfeiler, der Boden ist gefliest und mit Wasser bedeckt, an einem Pfeiler ist eine Messskala für die Höhe des Wasserspiegels angebracht.

Zementgebundene Werkstoffe

Definition, Prüfung, Technische Regeln

Trinkwasserbehälter Eichelberg; © Stadtwerke Bayreuth

Zementgebundene Werkstoffe haben sich in der Trinkwasserversorgung hinsichtlich ihrer technischen Eigenschaften bewährt. Aber warum müssen sie auch trinkwasserhygienisch unbedenklich sein? 

Zementgebundene Werkstoffe kommen in der gesamten Kette der Trinkwasserversorgung zum Einsatz, also vom Brunnen bis zum Hausanschluss. Mit ihnen werden sowohl Anlagen wie z. B. Trinkwasserspeicher errichtet. Als innere Auskleidung von Trinkwasserrohren schützen sie vor Korrosion und Ablagerungen oder unterstützen die Sanierung maroder Rohre. Ihre hygienische sowie organische Unbedenklichkeit ist wichtig, da sonst die Reinigung des Trinkwassers von unerwünschten Stoffen aufwendiger und somit auch teurer wird. 

Was sind zementgebundene Werkstoffe? Welche Bestandteile sind von Bedeutung?

Unter zementgebundenen Werkstoffen versteht man ein Gemisch, das mindestens aus Zement, Gesteinskörnung und Wasser besteht und dessen wesentlichen Eigenschaften durch die hydraulische Erhärtung bestimmt werden. Um unterschiedliche Eigenschaften des Werkstoffes zu erreichen, können Zusatzstoffe, Pigmente, Zusatzmittel und Fasern hinzugemischt werden.

Nutzungsbedingungen für zementgebundene Werkstoffe

Für Auskleidungen, die mit Trinkwasser in Berührung kommen, dürfen nach der Trinkwasserverordnung nur Werkstoffe und Materialien verwendet werden, die

  • Stoffe nicht in Konzentrationen ins Wasser abgeben, welche höher sind als nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik unvermeidbar
  • die weder mittelbar noch unmittelbar den nach dieser Verordnung vorgesehenen Schutz der menschlichen Gesundheit mindern
  • die keinen Einfluss auf den Geruch oder Geschmack des Wassers nehmen.

Wie werden die Werkstoffe auf ihre Tauglichkeit für den Kontakt mit Trinkwasser geprüft?

Die hygienische Eignung von zementgebundenen Werkstoffen kann am fertigen Produkt oder für die einzelnen Ausgangsstoffe entsprechend dem DVGW-Arbeitsblatt W 347 nachgewiesen werden.
Folgende Prüfkörper können eingesetzt werden: 
• Prüfkörper aus Produkten (z. B. Rohre und Formstücke); 
• Prüfkörper, bestehend aus einem Mörtel oder Beton gegebener Zusammensetzung mit dem zu prüfenden Ausgangsstoff; 
• Prüfkörper nach vorgegebener Rezeptur (z. B. Trockenmischung).

Die organische Tauglichkeit wird anhand des DVGW-Arbeitsblattes W 270 nachgewiesen.

Normen und Regelwerke für zementgebundene Werkstoffe

Einfluss von zementgebundenen Produkten auf Wasser für den menschlichen Gebrauch – Prüfverfahren – Teil 1: Einfluss fabrikmäßig hergestellter zementgebundener Produkte auf organoleptische Parameter
Einfluss von zementgebundenen Produkten auf Wasser für den menschlichen Gebrauch – Prüfverfahren – Teil 3: Migration von Substanzen aus fabrikmäßig hergestellten zementgebundenen Produkten
Vermehrung von Mikroorganismen auf Werkstoffen für den Trinkwasserbereich - Prüfung und Bewertung
Hygienische Anforderungen an zementgebundene Werkstoffe im Trinkwasserbereich
Praxishinweise zur hygienischen Eignung von Ortbeton und vor Ort hergestellten zementgebundenen Werkstoffen zur Trinkwasserspeicherung
Ihr Ansprechpartner
Sascha Kochendörfer
Hauptgeschäftsstelle / Wasserversorgung

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