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Brustbild von Prof. Dr. Gerald Linke im blauen Anzug mit weißen Hemd vor

15. September 2025

Da geht noch mehr – Bei der Bewertung der Rolle von Wasserstoff in der Energiewende sind noch nicht alle Potenziale erkannt

DVGW zum BMWE-Energiewendemonitoring
Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW; © DVGW

Heute hat das Bundeministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) seinen Monitoringbericht zur Energiewende veröffentlicht. Darauf aufbauend legt Bundesministerin Katherina Reiche Vorschläge für zehn wirtschafts- und wettbewerbsfreundliche Schlüsselmaßnahmen vor, darunter auch Maßnahmen für den Wasserstoffhochlauf. Der DVGW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke erklärt dazu:

"Positiv ist, dass das BMWE die Wasserstoff-Nutzung in allen Szenarien als wesentlich zur Erreichung der Treibhausgasneutralität bewertet. Auch die Vorteile der heimischen Wasserstoffproduktion, etwa durch die Möglichkeit zur sektorübergreifenden Nutzung von Flexibilitäten im Stromsystem, werden anerkannt.

Zu begrüßen ist zudem, dass Deutschland eine Schlüsselrolle zugeschrieben wird bei Wasserstoffspeichern, die als zentrale Flexibilisierungsoption zwischen volatiler Erzeugung und schwankender Nachfrage sowie als Maßnahme zur Steigerung der Versorgungssicherheit angesehen werden. Gut ist weiterhin, dass das Monitoring die Kombination von Elektrolyse, Wasserstoffspeicher und Rückverstromung für die saisonale Speicherung von Strom anerkennt ebenso wie den Beitrag, den regelbare, mit Wasserstoff betriebene Kraftwerke zur Versorgungssicherheit leisten können. Und dass Wasserstoff in KWK-Anlagen zur Deckung des Wärmebedarfs beitragen kann.

Skeptisch sehen wir, dass der Einsatz von Wasserstoff vor allem in der Industrie, im Energiesektor sowie zur Erzeugung von Prozesswärme auf hohem Temperaturniveau als notwendig erachtet wird, seine Potenziale im Gebäude- und im Verkehrssektor sowie das Gasverteilnetz als wichtiges Element der Energieinfrastruktur hingegen weiterhin als nicht signifikant eingestuft werden. Da geht noch mehr: Die Notwendigkeit und das hohe Potenzial der Verteilnetzinfrastruktur, Wasserstoff über die vorhandenen Gasnetze an eine Vielzahl unterschiedlicher Abnehmer zu transportieren, werden nicht gesehen. Und auch nicht die Synergie-Effekte: Werden Industriekunden über das Verteilnetz mit Wasserstoff versorgt, kann dies ein wichtiger Standortfaktor auch für neue Wohngebiete sein – und umgekehrt. Hier muss ein Umdenken erfolgen. Das Gasverteilnetz mit einer Länge von über 500.000 Kilometern nicht ausreichend zu nutzen, bedeutet, Möglichkeiten zu verkennen und Chancen zu vergeben."

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