Der Arbeitskreis versteht sich als Plattform zum Erfahrungsaustausch von Fachleuten, die Verantwortung auf dem Gebiet der Gasinstallation tragen. Zu seinen Themen zählen Bau und Betrieb von Gasinstallationsanlagen sowie Gasanwendungstechnologien. Die Mitglieder des Arbeitskreises setzen sich vorwiegend aus Mitarbeitern von Gasnetzbetreibern, Service-Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammen.
In den im Allgemeinen zweimal jährlich stattfindenden Sitzungen wird über Änderungen des DVGW-Regelwerks sowie der gesetzlichen und berufsgenossenschaftlichen Rahmenbedingungen informiert und über deren rechtssichere und effektive Umsetzung diskutiert. Informationen werden direkt aus dem DVGW-TK Gasinstallation gegeben und über diese Schiene werden auch Rückmeldungen und Fragestellungen zum Regelwerk eingespielt.
Zur Weitergabe von Informationen nutzt der AK Gasinstallation insbesondere den einmal jährlich stattfindenden Erfahrungsaustausch „Gas-Installation und -Verwendung“.
Dipl.-Ing. (FH) Stefan Twardy
Netz Leipzig GmbH, Leipzig
Telefon: 0341 121-4110
E-Mail: stefan.twardy(at)netz-leipzig.de
- Seit 1993 in der Gasanwendung/Installation für die Netz Leipzig GmbH tätig - Stellvertretender Obmann des DVGW-TK Gasinstallation - Leiter des Arbeitskreises Gasinstallation der Landesgruppe Mitteldeutschland - Gremienmitglied seit 1994 |
Herr Twardy, als stellvertretender Obmann des DVGW-TK Gasinstallation sind Sie eng involviert in die aktuelle Überarbeitung des Arbeitsblattes G 600 (TRGI). Was waren die Auslöser für die Überarbeitung dieser technischen Regel?
Die Anpassungen und Änderungen waren zum einen erforderlich, um den geänderten baurechtlichen Grundlagen-Verordnungen, wie Musterbauordnung MB (Mai 2016), Muster-Feuerungsverordnung MFeuV (Januar 2016) sowie unter anderem auch der Muster-Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Leitungsanlagen MLAR (Februar 2015) als auch der neuen Gasgeräteverordnung EU 2016/426 (März 2016) Rechnung zu tragen. Zum anderen standen Anpassungen aufgrund aktueller Rechtsprechung als auch Weiterentwicklung der Bauteil- und Gerätetechnik an.
Welche Änderungen sind in der TRGI geplant und wann ist mit deren Veröffentlichung zu rechnen?
Konkret sind u. a. folgende Punkte zu nennen:
· Der Abschnitt Prüfung und Inbetriebnahme wurde konkretisiert.
· Für Wellrohre mit entsprechender Verbindungstechnik wurden allgemein anwendbare Druckverlusttabellen und Diagramme entwickelt.
· Das in 2008 eingeführte Bemessungsverfahren für die Leitungsanlage wurde aufgrund der gemachten Erfahrungen weiterentwickelt und vereinfacht.
· Bei der Gasgeräteaufstellung wurde das Verfahren zum Nachweis der ausreichenden Verbrennungsluftversorgung raumluftabhängiger Gasgeräte umfänglich überarbeitet und an die aufgrund von Energieeinsparungszielen immer weiter verschärften Dichtheitsanforderungen an die Gebäudehülle angepasst.
· Bezüglich der Arten der Abgasabführung gewinnen die Abgasabführungen im Überdruck insbesondere bei dem Austausch von atmosphärischen Heizwertgeräten hin zu energieeffizienten Brennwertgeräten mit Gebläse immer mehr an Bedeutung. Hierzu wurden auf europäischer Ebene neue Gasgerätearten definiert. Die für diese Gerätearten erforderlichen Aufstellanforderungen wurden in Übereinstimmung mit den baurechtlichen Vorgaben in diese TRGI integriert.
Sie sind bereits seit 1999 Vorsitzender des Arbeitskreises Gasinstallation der DVGW-Landesgruppe Mitteldeutschland. Welche Aufgabe hat dieser Arbeitskreis und wie können Erfahrungen aus diesem Gremium in die Regelsetzung einfließen?
Der Arbeitskreis nimmt sich verschiedener Themen an und wirkt bei der Umsetzung und Anwendung der DVGW-TRGI und der tangierenden Arbeitsblättern mit. Hier geht es um eine einheitliche Sprache in der Auslegung des Regelwerkes durch die Thematisierung von Praxisfällen. Dies führt auch zu Fragen an das Technische Komitee „Gasinstallation“ und somit können diese Erfahrungen in die Regelsetzung einfließen. Dies ist insbesondere auch dadurch gegeben, dass die Verbindung über die direkte Mitarbeit durch meine Person im Technischen Komitee erfolgt.
Wie gelingt es Ihnen, ihre hauptamtlichen Aufgaben bei der Netz Leipzig GmbH und die Anforderungen, die sich aus der ehrenamtlichen Arbeit in den DVGW-Gremien ergeben, in Einklang zu bringen?
Nur durch die Unterstützung der Geschäftsleitung und der Kollegen aus der Fachabteilung sind die Aufgaben der hauptamtlichen und ehrenamtlichen Tätigkeit möglich. Auch die gute Vorbereitung der Unterlagen und Betreuung durch die Hauptgeschäftsführung in Bonn ist hier einmal hervorzuheben. Dadurch ist ein effektives Arbeiten möglich. Auch die Unterstützung der Familie ist wichtig, da so einige private Zeit für diese Arbeit in Anspruch genommen wird.
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