
Die Energiewende steht am Scheideweg und Deutschland wird die Klimaschutzziele deutlich verfehlen. Mit dem Ausstieg aus Kernkraft und Braunkohle wird sich unsere Energieversorgung drastisch verändern und es stehen enorme Herausforderungen bevor. Doch wie kann die dringend erforderliche Versorgungssicherheit erhalten bleiben? Und was ist notwendig, damit die Klimaschutzziele noch erreicht werden können?
Die Energielandschaft muss neu vermessen werden
Aktuell sind rund 80 Prozent der in Deutschland genutzten Energie „molekular“ in Form von flüssigen oder gasförmigen Kraftstoffen und nur ein Fünftel „elektrisch“. Will man die Energiewende erfolgreich umsetzen, darf man also nicht nur auf einen Energieträger setzen, sondern muss die neue Energielandschaft technologieoffen gestalten. Denn für den Klimaschutz zählt vor allem, wie sich Emissionen vermeiden lassen und nicht ob eine dafür erforderliche Lösung strom- oder gasbasiert ist. Die Zwei-Energieträger-Welt fußt auf Elektronen und Molekülen (Strom und Gas) als Grundpfeiler einer zunehmend dezentralen und auf erneuerbaren Energien basierenden Energieversorgung. Mit der Verknüpfung der bestehenden Strom- und Gasinfrastrukturen durch Power-to-Gas-Technologie können klimaneutrale Energien ungestört und bedarfsgerecht über die Netze hinwegfließen und so schneller ausgebaut werden. Erdgas und CO2-neutrale Gase wie Wasserstoff, Biogas und synthetisches Methan übernehmen in dieser neuvermessenen Energielandschaft verstärkt die Rolle des Garanten der Versorgungssicherheit.
Ein gekoppeltes Strom-Gas-System verfügt über die für ein Industrieland notwendige Versorgungssicherheit und Resilienz, Energie jederzeit nachfrageorientiert zur Verfügung zu stellen. Zahlreiche Studien belegen, dass ein vollständiger Klimaschutz in allen Sektoren am kostengünstigsten mit der Nutzung von Erdgas, erneuerbaren Gasen und der bestehenden Gasinfrastrukturen erreicht werden kann. Der Schlüssel hierzu liegt in einem Prozess bestehend aus drei parallel verlaufenden Schritten, die sowohl eine bezahlbare Energieversorgung als auch effizienten Klimaschutz zeitnah ermöglichen. Beim Fuel-Switch werden die herkömmlichen Energieträger Kohle, Erdöl und Erdölprodukte durch Erdgas ersetzt und schrittweise abgelöst. Im parallel einsetzenden zweiten Schritt, dem Content-Switch, wird der Anteil klimaneutraler, grüner Gase im Gasnetz kontinuierlich gesteigert. Der Modal-Switch sieht die intersektorale Verknüpfung der bestehenden Strom- und Gasinfrastrukturen vor. Ausführliche Informationen zu den Switches finden Sie auf unserer Themenseite "DVGW Energie-Impuls".
Grafiken zum Stromsektor
Wärmesektor ist mit 38 % zweitgrößter Verursacher von CO2-Emissionen in Deutschland.
Rund ein Drittel (32 %) des Endenergieverbrauchs in Deutschland entfällt auf Heizen sowie Warmwasserbereitung.
Ca. 27 % der Gebäude werden noch mit den treibhausgasintensiven Brennstoffen Erdöl und Kohle beheizt, etwa die Hälfte mit Erdgas.
Rund 89 % der rund 19 Mio. Wohngebäude in Deutschland stammen aus den Jahren vor 2000 und bieten häufig energetisches Sanierungspotenzial.
Grafiken zum Wärmesektor
Grafiken zum Verkehrssektor
Empfehlungen: Was ist nun zu tun?
Fuel-Switch |
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Content-Switch |
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Modal-Switch |
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