Bitte auf den Obermenüpunkt klicken!

L-H-Gas-Marktraumumstellung

Der Norden und Westen Deutschlands werden derzeit vorwiegend mit niedrigkalorigem Erdgas L versorgt. Da das Aufkommen dieses Gases kontinuierlich zurückgeht, wird die Versorgung bis 2030 schrittweise auf Erdgas H umgestellt.

Von der Marktraumumstellung sind Verbraucher in West- und Norddeutschland betroffen.; © Foto: DVGW, Intelligent heizen/VDZ

Marktraumumstellung

Das größte Infrastrukturprojekt in der Gasversorgung ist derzeit die Umstellung des Marktraumes von Erdgas L auf Erdgas H.

Betroffen sind Verbraucher in Nord- und Westdeutschland, die derzeit noch mit niedrigkalorigem Erdgas L versorgt werden. Dies entspricht einem Anteil von rund 25 Prozent des deutschen Gasmarktes. Die Umstellung auf Erdgas H startete bereits im Mai 2015 und betrifft insgesamt rund fünf bis sechs Millionen Gasverbrauchseinrichtungen. Diese werden bis 2030 schrittweise an das hochkalorige Erdgas H angepasst. Infolge des höheren Energiegehalts von Erdgas H ist die Anpassung von Geräten im häuslichen, gewerblichen und industriellen Gebrauch notwendig. Der DVGW unterstützt den Prozess der Marktraumumstellung aktiv und umfassend. Alle Maßnahmen folgen dem Anspruch, die Qualität und Sicherheit in der Erdgasversorgung auch in der Zukunft gewährleisten zu können.
Betroffen sind Verbraucher in Nord- und Westdeutschland, die derzeit noch mit niedrigkalorigem Erdgas L versorgt werden. Dies entspricht einem Anteil von rund 25 Prozent des deutschen Gasmarktes. Die Umstellung auf Erdgas H startete bereits im Mai 2015 und betrifft insgesamt rund fünf bis sechs Millionen Gasverbrauchseinrichtungen. Diese werden bis 2030 schrittweise an das hochkalorige Erdgas H angepasst. Infolge des höheren Energiegehalts von Erdgas H ist die Anpassung von Geräten im häuslichen, gewerblichen und industriellen Gebrauch notwendig. Der DVGW unterstützt den Prozess der Marktraumumstellung aktiv und umfassend. Alle Maßnahmen folgen dem Anspruch, die Qualität und Sicherheit in der Erdgasversorgung auch in der Zukunft gewährleisten zu können.
Die Begleitung des Umstellungsprozesses durch den DVGW

Der Prozess der Gasverbrauchsgeräteanpassung ist erprobte Praxis: Er wurde bereits in vielen Netzgebieten durchgeführt. Der DVGW stellt sich der Aufgabe, sowohl die Marktraumumstellung als auch die Gasgeräteanpassung technisch-wissenschaftlich zu begleiten. Er vermittelt den betroffenen Unternehmen die nötigen technischen Informationen. Die Unterstützung erfolgt durch den DVGW-Projektkreis „L-H-Gas-Marktraumumstellung und Gasgeräteanpassung“ (G-PK-2-2-3). Dieser setzt sich aus den interessierten und von der Marktraumumstellung betroffenen Fachkreisen (Netzbetreiber, Verbände, Gerätehersteller, Anpassungsfirmen, BMWi, BNetzA) zusammen. Durch die technische Begleitung können frühzeitig technische Herausforderungen identifiziert und entsprechende Lösungsansätze aufgezeigt werden. Bei Interesse sind von der Marktraumumstellung betroffene Fachkreise zur Mitarbeit im G-PK-2-2-3 eingeladen. Parallel zum Projektkreis begleitet der Verein die Umstellung mit dem DVGW-Regelwerk, Rundschreiben, Fachveröffentlichungen und Vorträgen.

Informationen für Verbraucher

Die Bundesnetzagentur hat auf ihrer Webseite umfangreiche Informationen für Verbraucher zum Thema Marktraumumstellung eingestellt. Neben einem Serviceheft findet sich ein umfangreicher Teil "Oft gestellte Fragen" (FAQ), Links zu den Gasnetzbetreibern sowie der rechtliche Hintergrund.

Aktuelle Informationen zum Prozess der L-/H-Gas-Marktraumumstellung

"BDEW / DVGW Jahresrückblick 2022 und Ausblick auf 2023": Seit Beginn der Marktraumumstellung 2015 wurden mehr als 2 Millionen Gasgeräte umgestellt.Dies entspricht knapp 40 Prozent der bis 2029 anzupassenden Gasgeräte. Davon wurden allein im Jahr 2022 insgesamt 495.000 Gasgeräte angepasst. Die über 50 Schalttermine bei rund 20 beteiligten Verteilnetzbetreibern konnten fristgerecht durchgeführt werden.

 

"2021 Rekordzahl an Umrüstungen geplant": Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie konnten 2020 99 Prozent der rund 400.000 geplanten Umrüstungen stattfinden. Das ist ein riesiger Erfolg. Für 2021 sind rund 570.000 Geräteanpassungen an 40 Schaltterminen geplant – so viele wie für kein anderes Jahr. 27 Verteilnetzbetreiber und fünf Fernleitungsnetzbetreiber sind an dem Projekt beteiligt.

 

"Die L-/H-Gas-Marktraumumstellung - ein Jahresrückblick": Auch im zurückliegenden Jahr 2019 hat die Umstellung mehrerer Millionen Gasgeräte vom niederkalorischen L-Gas auf das hochkalorische H-Gas die Gasbranche intensiv beschäftigt. Welche Entwicklungen dabei zu verzeichnen waren und welche Erfolge erzielt wurden, stellt der Beitrag zusammenfassend und mit thematischem Fokus auf die DVGW-Anpassungsdatenbank dar.

 

"Aktuelle Informationen zum Prozess der L-/H-Gas-Marktraumumstellung": Basierend auf den ersten praktischen Erfahrungen, die seit dem Start der Umstellung im Jahr 2015 gemacht wurden, sowie aktuellen Forschungsergebnissen, gibt der Beitrag einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen dieses Mammutprojekts – angefangen von der Fest- und Fortschreibung des DVGW-Regelwerks bis hin zu Neuerungen bei der DVGW-Anpassungsdatenbank.

Marktraumumstellung in Zeiten der Corona-Pandemie

Der Prozess der L-Gas-Marktraumumstellung ist sehr komplex und bedarf einer umfänglichen Abstimmung zwischen den involvierten Stakeholdern. Die im Prozess der L-H-Gas-Anpassung involvierten Stakeholder müssen sich aufgrund der Covid19-Pandemie mit technischen, organisatorischen, rechtlichen und regulatorischen Herausforderungen auseinandersetzen.

Insbesondere erfordert die Marktraumumstellung Besuche der Monteure bei jedem einzelnen Gasverwender im Umstellungsgebiet für Erhebung, Anpassung und Qualitätskontrolle.

Corona Virus-bedingt ist die planmäßige Umsetzung folgenden Herausforderungen ausgesetzt:

  • Die Durchführung der Kundentermine wird aufgrund von Quarantänemaßnahmen, Krankheitsstand bei den Monteuren und Zutrittsverweigerungen durch Kunden immer schwieriger.
  • Es droht kurz- und mittelfristig ein Mangel an qualifiziertem Umstellungspersonal durch Insolvenzgefahr bei den Dienstleistern sowie Abwanderung qualifizierter Monteure bei ggf. ausschließlicher Lohnkompensation über das Kurzarbeitergeld.
  • Es könnte zu Verzögerungen in der gesamten Terminkette kommen.
  • Die Gewährleistung der technischen Sicherheit sowie potentielle Schadenersatzforderungen und die Wahrnehmung bei den Kunden stellen besondere Risiken für die betroffenen Unternehmen dar.

Vor diesem Hintergrund bedarf es eines koordinierten Vorgehens, um geeignete Rahmenbedingungen für den Prozess der Marktraumumstellung zu ermöglichen.

Nicht-Erfüllungsquote aufgrund Corona in den MRU-Umstellbezirken - Stand 29.04.2020
Nicht-Erfüllungsquote aufgrund Corona in den MRU-Umstellbezirken - Stand 29.04.2020 © DVGW

Der DVGW erhält seit dem 23.03.2020 werktäglich aus den Umstellungsprojekten Daten zum Krankenstand der Monteure (nicht spezifisch zu Corona-Erkrankungen) sowie die Terminabsagen und Zutrittsverweigerungen (im Zusammenhang mit Corona) in den Projekten.

Der Mittelwert dieser sog. Nicht-Erfüllungsquote aufgrund Corona über alle Projekte und den gesamten Zeitraum beträgt ca. 4%. Über den Zeitverlauf von vier Kalenderwochen inklusive Osterferien sinkt die Nicht-Erfüllungsquote wegen Corona.

Weiterhin findet ein tägliches Monitoring des Krankenstandes bei den Monteuren statt. Hierbei spielt es keine Rolle, ob der Monteur wegen Covid19 erkrankt ist, sich in häuslicher Quarantäne befindet oder unter weiteren Erkrankungen leidet. Die Abwesenheitsquote bei den Monteuren betrug in der 13. Kalenderwoche 23%, in der 14. Kalenderwoche 19%, in der 15. Kalenderwoche 11% und in der 16. Kalenderwoche 6%. Der Krankenstand ist seit Beginn der Aufzeichnungen rückläufig und weicht aktuell nicht signifikant von den Krankenständen in Zeiten vor der Corona-Pandemie ab. Ein Ausübungsverbot für Handwerker in Deutschland gibt es bislang nicht.

    Das so aufgebaute Monitoring soll ein Indikator über die Leistungsfähigkeit der Branche in den Umstellungsprojekten in Zeiten der Corona-Pandemie sein. Das Monitoring kann selbstverständlich nur den Status-Quo darstellen, nicht aber eine belastbare Prognose vorhersagen.

    Daneben gibt es weitere Indikatoren, die in diese Betrachtung individuell bei jedem Netzbetreiber miteinfließen, wie z.B.:

    • Kundenreaktionen (nicht wahrgenommene Kundentermine, Beschwerdeaufkommen und mediales Echo)
    • politische Entwicklungen (Einschränkungen)
    Veröffentlichung der Gasgerätekostenerstattungsverordnung

    Am 30. Juni 2017 ist die Verordnung zu Kostenerstattungsansprüchen für Gasgeräte (Gasgerätekostenerstattungsverordnung – GasGKErstV) veröffentlicht worden. Sie tritt mit Wirkung zum 01. Januar 2017 rückwirkend in Kraft. Die Gasgerätekostenerstattungsverordnung bezieht sich ausschließlich auf Gasgeräte zum Zweck der Beheizung von Räumen. Die Kostenerstattung orientiert sich am Zeitwert des jeweiligen Geräts. Der Gesetzgeber räumt allerdings nicht ein, dass sich die Erstattungshöhe auch an den Investitionskosten und dem realistischen Wertverlust orientiert.

    DVGW-Mitglieder finden das druckfähige PDF der Gasgerätekostenerstattungsverordnung im Mitgliederbereich.

    Zertifizierte Fachunternehmen nach DVGW G 682

    Informationen zu den nach DVGW G 682 zertifizierten Fachunternehmen finden Sie zum Beispiel auf der Webseite der DVGW Cert GmbH.

    Die DVGW-Anpassungsgerätedatenbank und die Definition der Software-Schnittstelle

    Die DVGW Service & Consult GmbH hat die wichtigsten Informationen rund um die Marktumstellung auf einem eigenen Portal zur L-H-Gasumstellung zusammengestellt. Hier erhalten Sie auch alle Informationen zur Datenbank und zur Schnittstellendefinition für die Software Dritter.

    Teilnehmende Hersteller
    Im Rahmen der Marktraumumstellung sind insbesondere zwei Prozesse - die Bereitstellung von Umbausätzen durch die Gasgerätehersteller und die Aktualisierung der DVGW-Gasgeräteanpassungsdatenbank - für den kundenorientierten, "leisen" Prozess der Geräteanpassung bei höchster technischer Sicherheit von Bedeutung. Die unten aufgeführten Gerätehersteller mit ihren einzelnen Marken haben sich eine freiwillige Selbstverpflichtung auferlegt, diese zwei Prozesse bestmöglich zu unterstützen. So streben sie die Bereitstellung der benötigten Umbausätze rückwirkend bis zu einem Zeitfenster von 30 Jahren zum aktuellen Bezugsjahr an. Mehr Informationen hierzu finden Sie im Fachartikel "Erste Gasgerätehersteller sagen ja zur Bereitstellung von Umbausätzen für Gasgeräte bis zum Alter von 30 Jahren" in der Oktoberausgabe 2016 der DVGW energie | wasser-praxis (ewp).
    Ihre Ansprechpartner
    Für weitere Informationen zum Thema Marktraumumstellung können Sie sich direkt an uns wenden.
    Projektleitung
    Frank Dietzsch
    Hauptgeschäftsstelle / Gastechnologien und Energiesysteme

    Telefon+49 228 91 88-914
    Regelwerk
    Dennis Klein
    Hauptgeschäftsstelle / Gastechnologien und Energiesysteme

    Telefon+49 228 91 88-910
    Anpassungsdatenbank
    Daniel Fricke
    DVGW Service & Consult GmbH

    Telefon+49 228 91 88-743
    Forschung
    Hans Rasmusson
    Hauptgeschäftsstelle / Technologie und Innovationsmanagement

    Telefon+49 228 91 88-843
    Schulungen
    Uwe Müller
    HAUPTGESCHÄFTSSTELLE / BERUFLICHE BILDUNG

    Telefon+49-351-323250-55