Mit Sicherheit Qualität – nichts ist so wertvoll wie unser Trinkwasser. Der DVGW schafft mit dem Wasser-Impuls eine wichtige Plattform für den Austausch zwischen Politik, Wirtschaft sowie Öffentlichkeit, um den Wert des Wassers ins gesellschaftliche Bewusstsein und Handeln zu überführen.
Der DVGW setzt Impulse für den Dialog von Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit
Vielschichtige Herausforderungen müssen gemeinsam gelöst werden
Sauberes, klares und wohlschmeckendes Trinkwasser aus dem Hahn – überall, jederzeit und zu geringen Kosten: An diese Situation haben sich die Menschen in Deutschland über Jahrzehnte hinweg gewöhnt.
Und das soll auch weiter so bleiben. Die Selbstverständlichkeit einer seit Jahrzehnten einwandfrei funktionierenden Wasserversorgung hat jedoch u. a. dazu geführt, dass die öffentliche Wasserversorgung aus dem Fokus von Politik, Gesetzgebung und Gesellschaft geraten ist.
Darüber hinaus stehen der Branche große Herausforderungen bevor, die sie allein nicht lösen kann. Um die Wasserversorgung zukunftsfest auszurichten, müssen politische Entscheidungsträger, Verbraucher und andere Wirtschaftsakteure an einem Strang ziehen. Hierfür initiiert der DVGW den Wasser-Impuls.
Der Wert des Trinkwassers und der Wasserversorgung muss in den Fokus aller Akteure rücken. Es gilt, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit, Qualität und Leistungsfähigkeit der öffentlichen Wasserversorgung, wie wir sie kennen, auch in Zukunft zu gewährleisten.
Gerald Linke, DVGW-Vorstandsvorsitzender
Um die Wasserversorgung in Bezug auf Sicherheit und Qualität zukunftsfest aufzustellen, braucht es verschiedene Impulse aller Beteiligten aus Politik, Versorgungswirtschaft und Öffentlichkeit. Aufgrund der umfangreichen Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Gremienarbeit des DVGW gibt es konkrete Vorstellungen, wie sich dauerhaft eine sichere Wasserversorgung gewährleisten lässt. Diese lassen sich auf fünf Themencluster mit entsprechenden Forderungen fokussieren. Mehr Informationen zu den einzelnen Themenclustern finden Sie weiter unten.
Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung am 7. Mai 2019 in Berlin werden die Kernthemen des Wasser-Impulses der Öffentlichkeit vorgestellt. Anschließend finden im monatlichen Rhythmus fünf Expertenforen zu den Themenclustern statt, die einen fachkundigen Austausch zwischen Wissenschaft, Politik, Verbänden und Vertretern der Branche ermöglichen und zusätzlich den Ausgangspunkt für weitere Forschungsprojekte, Handlungsvorschläge und Denkanstöße bilden sollen.
Der Wasser-Impuls dient als innovationsgetriebene Plattform eines branchenübergreifenden Austausches mit Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit sowie als Zukunftswerkstatt für Lösungsansätze zu kommenden Herausforderungen – ein sichtbarer erster Schritt für mehr Wertschätzung der Trinkwasserversorgung in Deutschland.
Die Grundversorgung mit Trinkwasser ist das entscheidende Fundament für den Erhalt der öffentlichen Gesundheit und für eine positive wirtschaftliche Entwicklung einer jeden Gesellschaft. Die beständige Versorgung der Bevölkerung fußt auf sicheren Versorgungssystemen und -strukturen mit funktionsfähigen Anlagen sowie auf zuverlässigen Betriebsorganisationen.
Trinkwasser ist ein Naturprodukt und stammt aus dem natürlichen Wasserkreislauf mit lokal bzw. regional geprägter Beschaffenheit. Es sollte in seinem Ursprung möglichst wenig anthropogen beeinflusst, farblos, klar, kühl, geruchlich wie geschmacklich neutral sowie hygienisch einwandfrei sein. Der Verbraucher stellt zurecht die höchsten Qualitätsansprüche an das Trinkwasser und erwartet eine dauerhaft sichere Rund-um-die-Uhr-Versorgung.
Vorsorge und Minimierung von Risiken sind deshalb enorm wichtig, da Krankheitserreger, wenn sie ins Trinkwassernetz gelangen würden, sehr schnell viele Menschen infizieren würden. Ebenso gilt es, „Fremdstoffe“ so weitgehend wie möglich vorsorglich aus dem Trinkwasser fernzuhalten, weil der Verbraucher diesen gegebenenfalls ein Leben lang ausgesetzt wäre. Dies gilt auch für solche Stoffe, für die bislang keine Gesundheitsrisiken bekannt sind.
Die spezifischen regionalen und lokalen Rahmenbedingungen bestimmen die Versorgungsbedingungen vor Ort. Dies, verbunden mit unterschiedlichen landesrechtlichen Vorgaben, führt zu unterschiedlichen Aufwänden und Kosten. Zum Erhalt und zur Anpassung der Versorgungssysteme für die dauerhaft sichere Versorgung bedarf es transparenter, kostendeckender Gebühren bzw. Preise, die auch vorausschauende Investitionen angemessen berücksichtigen. Diese sind durch die kommunalen Entscheidungsträger zu unterstützen und abzusichern.
Eingetretene Gewässerbelastungen sind meist nicht umkehrbar, neue auftretende Stoffe können in ihrem Gefährdungspotenzial oftmals nicht bewertet werden und die Aufbereitung des Rohwassers im Wasserwerk ist die teuerste aller Alternativen. Das ist nicht nachhaltig. Wasserressourcen sollten so beschaffen sein, dass daraus Trinkwasser ohne Aufbereitung bzw. mit naturnahen, einfachen Aufbereitungsverfahren gewonnen werden kann.
Die Versorgung auf Basis anerkannter Regeln der Technik stellt sicher, dass der Wasserversorger seine Prozesse – einschließlich Gewinnung, Aufbereitung, Speicherung, Transport und Verteilung – sicher beherrscht. Damit die Wasserversorgung den hohen Qualitäts- und Servicestandard auch zukünftig sicherstellen kann, bedarf es eines stärkeren Fokus auf die Umsetzung und Kontrolle der Regelwerksvorgaben. Kommunen und Behörden müssen verstärkt und durchgängig die Einhaltung des DVGW-Regelwerks einfordern und kontrollieren.