26. Oktober 2022
Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e.V. (DWV) und der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) sprechen sich zusammen mit führenden Branchenvertretern für eine Änderung des aktuellen Entwurfs der EU-Kommission zur Gasmarkt-Richtlinie (2021/0425 (COD)) aus. Die Richtlinie wird aktuell auf der europäischen Ebene abgestimmt und hat das Potential, die Wasserstoffwirtschaft dauerhaft zu schädigen, die Energiewende zu hemmen und Stadtwerke in existentielle Gefahr zu bringen.
Dazu sagt der DWV-Vorsitzende Werner Diwald: „Die Pläne der EU-Kommission zum vertikalen und horizontalen Unbundling gefährden sowohl die Transformation als auch den Aufbau einer dringend notwendigen Wasserstoffinfrastruktur und schaffen ein erhebliches Investitionshemmnis für die Marktakteure und müssen daher im Kern überarbeitet werden. Die geplanten Vorgaben der EU zur Entflechtung von Wasserstoff- und Gasnetzbetreibern entziehen den bestehenden Gasnetzbetreibern jegliche betriebswirtschaftliche Perspektive zum Aufbau eines klimaneutralen Gasnetzes.“ Der DVGW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke betont: „Es ist nicht nachvollziehbar, warum viele der heutigen, regulierten Gasnetzbetreiber durch die strikten Entflechtungsvorgaben faktisch vom Betrieb des Wasserstoffnetzes ausgeschlossen werden sollen. Die Trennung führt zu höheren Kosten für die Verbraucher, zum Verlust der Sicherheit für den Betrieb des Energiesystems sowie zu unnötigen Verzögerungen für die Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft.“
Die aktuell vorgesehenen Regulierungen würden sich voraussichtlich wie folgt negativ auswirken:
Auf die Initiative der Fachkommission HyInfrastructure von DWV und DVGW hin haben sich Verbände und Unternehmen zusammengeschlossen und gemeinsam an den Bundeskanzler, Wirtschaftsminister und weitere wichtige politische Akteure appelliert, sich für die folgenden Änderungen einzusetzen:
Folgende Unternehmen und Verbände unterstützen den Appell:
2G Energy, B.KWK, BMW Group, DBI, DVGW, DWV, elogen, EnBW, energie schwaben, Energie Südbayern, ENETRAG, E.ON, EWE NETZ, FNB Gas, GASAG, GASCADE Gastransport, GELSENWASSER, HYPOS, Nikola, Nowega, ONTRAS, Proton Motor Fuel Cell, RheinEnergie, RWE Generation, SachsenNetze, Schrand, Siemens Energy, Thüga, thyssenkrupp nucera, thyssenkrupp steel, VKU, VNG.