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Die Wasserversorgung muss sich an den Klimawandel anpassen

Klimawandel und Wasserversorgung

Der Klimawandel ist keine ferne Zukunft mehr, seine Auswirkungen sind bereits heute vielerorts spürbar. Die Sommer werden trockener, die Winter feuchter und milder. Zunehmende Extremwetterereignisse wie Hochwasser und Hitzewellen stellen die Wasserversorgung vor große Herausforderungen.

Die Wasserversorgung muss sich an den Klimawandel anpassen; © iStock.com/horstgerlach

Lange Trockenzeiten und große Hitze

Damit es auch in Zukunft zu keinen Engpässen in der Wasserversorgung kommt, muss frühzeitig auf die Folgen des Klimawandels reagiert werden.

Immer häufiger sind längere Trockenzeiten und teilweise erhebliche Niederschlagsdefizite zu beobachten, die direkte Auswirkungen auf die öffentliche Trinkwasserversorgung in Deutschland haben. Ein zeitweise besonders hoher Wasserbedarf und die durch fehlende Niederschläge knappen Ressourcen stellen die komplexen Wasserversorgungssysteme vor immer größere Herausforderungen. Nur wenn Politik, Behörden und Wasserversorger gemeinsam Verantwortung übernehmen und konstruktiv zusammenarbeiten, lässt sich die Versorgungssicherheit auch in Zukunft gewährleisten.
Resilienz und Versorgungssicherheit der öffentlichen Wasserversorgung
Die längeren Trockenphasen der vergangenen Jahre haben den DVGW dazu veranlasst, Online-Umfragen bei seinen Mitgliedsunternehmen der öffentlichen Wasserversorgung durchzuführen. Die Ergebnisse sind dazu geeignet, eine systematische Analyse und Bewertung der Resilienz und Versorgungssicherheit der öffentlichen Wasserversorgung auf Bundesebene vorzunehmen. Die Umfrage wurde in diesem Jahr zum dritten Mal auf Basis der Daten für das Jahr 2022 durchgeführt. Insgesamt haben 357 Wasserversorgungsunternehmen an der Umfrage teilgenommen, die zusammengenommen für rund 40 Prozent der Gesamtwasserabgabe im Jahr 2022 in Deutschland verantwortlich waren.
Lösungen und Handlungsoptionen aus Sicht der Wasserwirtschaft
Die Folgen des Klimawandels und Anforderungen an den Klimaschutz fordern die Wasserwirtschaft heraus. Die Verbände BDEW, DVGW und DWA und VKU zeigen mit einem Positionspapier Lösungen und Handlungsoptionen für Klima-Resilienz und Klimaschutz auf.
Trockenjahr 2018 – heiß, trocken und außergewöhnlich
Wie außergewöhnlich war 2018?
Wie außergewöhnlich war 2018? © Deutscher Wetterdienst

Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) war 2018 das wärmste Jahr seit Beginn der deutschlandweiten Wetterbeobachtung im Jahr 1881 und gleichzeitig ein extrem trockenes Jahr.  Bezogen auf das langjährige Mittel der Jahresdurchschnittswerte seit 1881 war es über 2 Grad wärmer und die Niederschläge fielen um 30 % niedriger aus.

Dabei waren die regionalen Unterschiede groß – mancherorts regnete es sogar noch weniger und das bereits mehrere Jahre in Folge. Hinzu kam die ungewöhnlich lange Dauer der Trockenperiode. Von April, Mai bis weit in den Herbst, regional bis in den Dezember hinein lagen die Niederschläge unter dem Durchschnitt.

Die lange Trockenheit und die teilweise seit Jahren geringeren Grundwasserneubildungsraten führten zu einer Verringerung der nutzbaren Wasserressourcen.

Stresstest für die Trinkwasserversorgung – was muss getan werden?

Das Trockenjahr 2018 stellte für die Wasserversorgung in Deutschland einen Stresstest dar. Zur langen Trockenheit kam die große Hitze in den Sommermonaten hinzu, was parallel neben der Verknappung der verfügbaren Ressourcen auch zu einem besonders hohen Wasserbedarf der Bevölkerung führte. Zeitweise wurden sogar neue Rekordwerte beim täglichen Wasserverbrauch gemessen.

Am 23. Januar 2019 haben Vertreter von 20 Wasserversorger aus ganz Deutschland in einem DVGW-Diskurs eine Bestandsaufnahme zu den Auswirkungen des Trockenjahres 2018 vorgenommen und Handlungsbedarf für die Verbesserung der Versorgungssicherheit in der Trinkwasserversorgung identifiziert. In einem ersten Fazit lässt sich festhalten:

  • Das Trockenjahr 2018 war eine Folge des Klimawandels. Es ist anzunehmen, dass in Zukunft solche extremen Trockenphasen häufiger auftreten werden. Auch mehrere aufeinanderfolgende Trockenjahre sind ein realistisches Szenario, auf das sich die Wasserversorgung vorbereiten muss.
  • Jeder Versorger muss für sich prüfen, ob er in allen Teilen seines Versorgungssystems, von den verfügbaren Trinkwasserressourcen bis hin zur Netzhydraulik, über die in Extremwettersituationen notwendigen Systemreserven und Redundanzen verfügt
  • Wasserversorger benötigen Rechts- und Investitions­sichersicherheit für Maßnahmen, die zur Resilienz des Wasserversorgungssystems bei Extremwetterereignissen beitragen.
  • Der Vorrang der Trinkwasserversorgung vor anderen Wassernutzungen muss ebenso diskutiert werden wie die Frage „Welche Qualität für welche Nutzung?“ u.a. vor dem Hintergrund der großen Wasserbedarfe für die landwirtschaftliche Beregnung.
  • Bei der Notfallvorsorgeplanung müssen Zuständigkeiten geklärt und die Abstimmung zwischen Wasserversorgern, Kommunen, Behörden und den Einrichtungen des Katastrophenschutzes verbessert werden
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Online-Konferenz "Bedarfe der Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels" | 21. Juni 2021
Online-Veranstaltung "Bedarfe der Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels"
Online-Veranstaltung "Bedarfe der Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels" © AdobeStock/kathomenden

Die sichere Versorgung mit sauberem Wasser bildet die Grundlage unseres Lebens. Der Klimawandel stellt die öffentliche Wasserversorgung jedoch vor neue Herausforderungen. Er verändert die verfügbaren Wasserressourcen, in Qualität und Menge und hat so Auswirkungen auf unsere Versorgungssicherheit und Gesundheit – existenzielle Grundlagen unseres Wohlstands und Lebens.

Um diese Herausforderungen erfolgreich bewältigen zu können und unsere Lebensgrundlage zu bewahren, braucht es die richtigen Weichenstellungen und ein entschlossenes Handeln der Politik. Im Rahmen der gemeinsamen Online-Veranstaltung haben BDEW, DVGW und VKU als die führenden Verbände der Wasserwirtschaft die Bedarfe der Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels aufgezeigt und Maßnahmen vorgestellt, mit denen wir diesen Herausforderungen begegnen können.

Online-Konferenz "Anpassungsmaßnahmen zu Klimawandel und Trockenheit in den Bundesländern" am 14. April 2021
"Klimawandel und Wasserwirtschaft" Online-Konferenz des DVGW am 14. April 2021
"Klimawandel und Wasserwirtschaft" Online-Konferenz des DVGW am 14. April 2021 © AdobeStock/kathomenden

Der DVGW hat im Rahmen einer Online-Konferenz am 14. April 2021 Anpassungsmaßnahmen der Bundesländer zur Sicherung der Wasserversorgung vorgestellt und diskutiert. Denn diese arbeiten bereits an Strategien und Instrumenten, um sich an den Klimawandel anzupassen. Dabei verfolgen die Bundesländer aber durchaus unterschiedliche Ansätze. Es ist daher von großer Bedeutung in einen länderübergreifenden Austausch zu treten und eine Gesamtbetrachtung dieser Lösungsansätze vorzunehmen. Dabei gilt es die Ansätze zu betrachten und kritisch zu hinterfragen: „Welche Lösungskonzepte gibt es? – „Welche Maßnahmen brauchen wir?“ – „Reichen die Maßnahmen aus und stimmt das Timing?“.

"Sichere Wasserversorgung im Klimawandel"

Eine Veranstaltung des DVGW in Kooperation mit dem BMU am 26. Februar 2014 in Mülheim an der Ruhr

Das DVGW-Forum „Sichere Wasserversorgung im Klimawandel“ stellte den aktuellen Stand des Wissens zur Anpassung an den Klimawandel vor: Klimaforscher, Wasserwirtschaftler, Wasserversorger und Forschungsinstitute berichteten vom Stand des Wissens und ihren Erfahrungen in der praktischen Umsetzung, beispielsweise im Rahmen der BMBF-Fördermaßnahme KLIMZUG. Es wurden Instrumente und Methoden vorgestellt, die Wasserversorgern helfen, eine klimarobuste Wasserversorgung langfristig sicherzustellen. Die Veranstaltung stellte sich aber auch der Diskussion: Was lässt sich nach heutigem Stand des Wissens bereits konkret tun?

Vortrag und Diskussion zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserversorgung
Am 26. April 2022 fand ein Parlamentarischer Abend mit dem Titel "Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Nutzung und den Schutz von Grundwasser" statt, den die Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien e.V. und das Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz des Landes Niedersachsen gemeinsam auchgerichtet haben. Mit einem Klick auf die Pfeile rechts oder links, können sie zwischen den Aufzeichnungen der Vorträge wechseln. Grußwort | Olaf Lies | Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz Vortrag | Leben im Klimawandel | Prof. Dr. Daniela Jacob | Direktorin des Climate Service Center Germany (GERICS), Geesthacht Vortrag | Zielkonflikte und Nutzungskonflikte | Godehard Hennies | Geschäftsführer Wasserverbandstag e.V. Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt Vortrag | Lösungen und Forschungsbedarf | Prof. Dr. Matthias Schöniger | Leichtweiß-Institut für Wasserbau, TU Braunschweig Vortrag | Management und gesellschaftliche Akzeptanz | Dr. Wolf Merkel | DVGW Vorstand Wasser
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        Ansprechpartner
        Bei Fragen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserversorgung wenden Sie sich gerne an
        Dr. Daniel Petry
        Hauptgeschäftsstelle / Wasserversorgung

        Telefon+49 228 91 88-856