20. März 2024
Am 22. März wird der internationale Tag des Wassers begangen. Er steht dieses Jahr unter dem Motto „Wasser für Frieden“ (Leveraging Water for Peace). Dazu erklärt Wolf Merkel, Vorstand des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW):
„Seit die Folgen des Klimawandels immer stärker zu spüren sind, gewinnt die enorme Bedeutung von Wasser an Stellenwert in der öffentlichen Debatte. Der 1993 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufene Weltwassertag trägt ebenfalls dazu bei. Sein diesjähriges Motto „Wasser für Frieden“ lenkt den Blick auf die angespannte Situation in Ländern, in denen Menschen keinen oder nur unzureichenden Zugang zu sauberem Wasser haben und Konflikte um die kostbare Ressource den inneren Frieden gefährden. Bei uns in Deutschland wird es aller Voraussicht nach nicht so weit kommen. Jedoch hängen auch hierzulande wichtige gesellschaftliche Parameter wie Gesundheit, Lebensqualität und Wirtschaftskraft in entscheidendem Maße von einer sicheren Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser ab.
Nach aktuellen Prognosen der Klimaforschung werden wir in Deutschland in Zukunft weiterhin genügend Wasser zur Verfügung haben; es wird jedoch ungleich verteilt sein. Regionale Nutzungskonflikte, beispielsweise zwischen Trinkwasserversorgung und Landwirtschaft oder Industriebedarfen, zeichnen sich bereits ab und müssen vermieden werden. Hier sind die Wasserversorgungswirtschaft ebenso wie Politik und Gesellschaft gefordert: etwa mit dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung der natürlichen Wasserressourcen, einer an den Klimawandel angepassten resilienten Infrastruktur und einem wasserbewussten Siedlungsbau.
Wasser ist schon jetzt entscheidend für ein konfliktfreies Leben und Wirtschaften und wird zukünftig noch wichtiger. Insofern ist es vorausschauend, dass die Bundesregierung fast auf den Tag genau vor einem Jahr die Nationale Wasserstrategie beschlossen hat. Die darin definierten Ziele wie die Minimierung von Schadeinträgen in die Wasserressourcen oder die Anpassung der Infrastrukturen an die Herausforderungen des Klimawandels sind weiterhin elementar für die Zukunftsfähigkeit der Branche. Sie müssen mit allem Nachdruck verfolgt, mit ausreichend Finanzmitteln ausgestattet und umgesetzt werden.“