05. Juni 2025
Den Wasserstoffhochlauf endlich ermöglichen – Fünf Vorschläge an die EU-Politik
Der Hochlauf von erneuerbarem und kohlenstoffarmem Wasserstoff kommt in den Mitgliedsländern der EU noch nicht voran. Politische Ziele und strategische Vorgaben weichen sowohl in Europa als auch in Deutschland erheblich von der Marktrealität ab. Das schadet dem Klimaschutz und schwächt Industriestandorte.
Die Elektrolysekapazität zur Produktion von erneuerbarem Wasserstoff (green hydrogen) entwickelt sich zu langsam. Anlagen zur Produktion von kohlenstoffarmem Wasserstoff (low carbon hydrogen) werden noch nicht gebaut. Auch fehlt es an einer effektiven europäischen Strategie für den Import von Wasserstoff. Damit ist das Angebot von erneuerbarem und kohlenstoffarmem Wasserstoff sehr gering und nicht wettbewerbsfähig gegenüber konventionellem grauem Wasserstoff.
Andererseits gibt es zu wenig Nachfrage. Bei Abnehmern besteht Unsicherheit zur langfristigen, sicheren und wettbewerbsfähigen Verfügbarkeit von erneuerbarem und kohlenstoffarmem Wasserstoff. Investitionen in die Produktion und in die Entwicklung von Wasserstoffinfrastruktur zum Transport und zur Speicherung sind noch nicht ausreichend. Ein wesentlicher Grund ist, dass die regulatorischen Rahmenbedingungen für den Hochlauf von erneuerbarem und kohlenstoffarmem Wasserstoff und seine Integration in die europäische Energieversorgung entweder zu restriktiv oder noch nicht abschließend geklärt sind. Elemente wie zu strikte Vorgaben an die Nutzung von erneuerbarem Strom zur Wasserstoffproduktion oder zu eng gefasste Kriterien für die Bewertung des CO2-Fußabdrucks erhöhen Produktionskosten und schränken das mögliche, zukünftige Angebot an Wasserstoff ein.
Um weitere Verzögerungen zu vermeiden und einen zügigen Hochlauf von erneuerbarem Wasserstoff zu ermöglichen, besteht Handlungsbedarf bei der EU-Kommission und bei politischen Entscheidungsträgern auf europäischer Ebene in fünf Feldern.