Bitte auf den Obermenüpunkt klicken!
Legionellen sind Bakterien und können sich in Warmwasserleitungen vermehren.

14. November 2022

Experten warnen vor Temperaturabsenkung beim Warmwasser

DVGW begrüßt rund 170 Fachleute zur Diskussion über Energieeinsparungen bei Warmwasseranlagen
Legionellen sind Bakterien und können sich in Warmwasserleitungen vermehren.; © iStock.com/Grigorev_Vladimir
Meldung vom 14.11.2022

Die Suche nach Energieeinsparungsmöglichkeiten ist in der Öffentlichkeit omnipräsent, kein Bereich des täglichen Lebens wird ausgelassen. Für die Warmwasserbereitung in Gebäuden und Wohnungen wird Energie benötigt. Kann also hier eingespart werden mittels abgesenkter Temperaturen zum Duschen oder Händewaschen? Die Antwort war einhellig.

Auf Einladung des DVGW trafen sich online 169 Fachleute aus Gesundheitsbehörden und Ministerien, Mediziner, Hygieniker und Mikrobiologinnen, Installateure und Sachverständige, Vertretungen der Immobilienwirtschaft und des Verbraucherschutzes. Sie beleuchteten mikrobiologische, technische und rechtliche Aspekte, die sich aus einer generellen Empfehlung zur Absenkung der Temperatur in Trinkwasser-Anlagen ergeben würden.  Sie waren sich einig: Auch in Zeiten der Notwendigkeit des Energiesparens ist das Herunterregeln der Temperatur im Trinkwasserbereich kritisch zu sehen. Die Gefahren, die so durch Legionellen und andere Mikroorganismen in der Trinkwasser-Installation hervorgerufen werden können, sind relevant und können bis zu Todesfällen führen. Die Temperatur ist das einzige Korrektiv, das die Vermehrung von Legionellen und anderer relevanter Mikroorganismen sicher hemmt. Deshalb ist die Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik zum Schutz der menschlichen Gesundheit unabdingbar, insbesondere die Einhaltung der Temperatur in Großanlagen zur Trinkwassererwärmung (60 °C / 55 °C). Dieses wurde vom DVGW in der twin „Energie sparen bei warmem Trinkwasser – geht das?“ vom Oktober 2022 zusammengefasst. 

Unbedenkliche Einsparmöglichkeiten bei Trinkwasser-Anlagen

Vertreterinnen verschiedener Gesundheitsämter und Sachverständige unterstrichen diese wissenschaftlichen Erkenntnisse eindrucksvoll durch Berichte über Kommunen in ihrer Zuständigkeit, in denen mittels Herunterregulierung der Temperatur bei Warmwasseranlagen Einsparungen erzielt werden sollten: Anlagen, die jahrzehntelang ohne jede Beanstandung gelaufen waren, zeigten plötzlich Legionellenbefall. Die Kosten der Reinigung und Wiederinbetriebnahme der Anlagen übersteigen dabei die Einsparungen deutlich.  Auch technische Themen wurden diskutiert, die von Problemen mit thermischen Ventilen bis hin zu Schwierigkeiten bei der Wiederinbetriebnahme reichten. Nicht zuletzt spielt dazu die juristische Verantwortung eine große Rolle.

Auch wenn allgemein Temperaturabsenkungen nicht in Frage kommen: Der Expertenkreis suchte und fand unter der Prämisse der Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik eine Reihe anderer kurz- sowie längerfristiger Möglichkeiten zum Energiesparen. 

Ansprechperson
Bei Fragen zur Meldung wenden Sie sich bitte an
Dr. Karin Gerhardy
Hauptgeschäftsstelle / Wasserversorgung

Telefon+49 228 91 88-653