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Strom- und Gasinfrastrukturen bilden das Rückgrat der Energiewende

31. März 2023

Der Wert der Gasnetzinfrastruktur für den Transformationsprozess zur Klimaneutralität

Ein Diskussionsbeitrag
Strom- und Gasinfrastrukturen bilden das Rückgrat der Energiewende; © Uwe Tölle
Meldung vom 31.03.2023
  • 98 Prozent des Gasnetzes zu 100 Prozent bereit für Wasserstoff 
  • Schnelles und kostengünstiges Umrüsten von Gasnetzen und Geräten
  • Politische Zielvorgabe für beschleunigte Energiewende notwendig

Die Energiewende muss mit dem Einsatz klimaneutraler Energieträger in allen Sektoren einhergehen, um den Klimaschutzzielen gerecht zu werden. Gut ist, dass Deutschland als führender Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort bei innovativen Technologien breit aufgestellt ist: Für den Einsatz regenerativer Gase wie Biomethan und Wasserstoff bieten die vorhandene Infrastruktur sowie Geräte und Anwendungen nahezu grenzenlose Möglichkeiten. Mit Blick auf die Gasinfrastruktur in Deutschland muss grundsätzlich gelten: Transformation statt Stilllegung. Zwar hat die Bundesregierung mit ihrem Beschluss, Wasserstoff im Heizungssektor zuzulassen, die Tür geöffnet für eine schnelle und sozialverträgliche Wärmewende. In der aktuellen politischen Diskussion kommen die Potenziale des Energieträgers jedoch weiterhin zu kurz. Warum dies auch vor dem Hintergrund des Gelingens einer klimaneutralen Energiewende ein Fehler ist, hat der DVGW in einem aktuellen Positionspapier aufgeschrieben.

Klimaneutrale Gase bieten die Chance auf schnellen und sozialverträglichen Klimaschutz. Indem sie die vorhandenen Assets nutzen – zum Beispiel das Gasnetz mit 500.000 Kilometern Länge sowie 1,8 Millionen Industrie- sowie 19 Millionen Hausanschlüssen – ermöglichen sie es, schnell und kostengünstig einen Klimaschutzbeitrag zu leisten. Der DVGW passt derzeit sein Technisches Regelwerk an, so dass bis zu 20 Volumenprozent in  den Gasnetzen zulässig sind. So kann das Tempo der Wärmewende vervielfacht werden: Während eine Fachkraft die Umrüstung von etwa 35 Heizungen pro Woche schafft, kann sie aber nur zwei bis drei Einbauen von Wärmepumpen in derselben Zeit realisieren. Allein mit Wärmepumpe und Fernwärme würde es Jahrzehnte dauern, bis alle Haushalte und Betriebe klimaneutral beheizt werden könnten.

Hinzu käme, dass für ein strombasiertes Energiesystem das Stromnetz sehr schnell an seine kapazitativen Grenzen stieße. Für den Ausbau der Strominfrastruktur fehlt es allerdings an den Ressourcen - wie die Bottom-up-Analyse am Beispiel einer hessischen Großstadt deutlich macht.

Das DVGW-Positionspapier beschreibt konkrete Handlungsempfehlungen, wie der politische Transformationspfad zu gestalten ist, der eine ressourcenschonende und realistische Energiewende unter sinnvoller Nutzung aller vorhandenen Infrastrukturen ermöglicht. 

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