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01. Dezember 2023

SafeRO

Unbedenkliche und rechtlich gesicherte Applikation von Antiskalanten in der Trinkwasseraufbereitung mittels Umkehrosmose und Nanofiltration (W 202324)
RO-Anlage; © IWW
Forschungsprojekt
Projektbeschreibung

Projektlaufzeit: 12.2023 - 06.2026

Projektstatus: laufend

Förderkennzeichen: W 202324

Ziele und Methodik

Ziel des SafeRO-Projekts ist es offene Fragen und betriebliche Unsicherheiten beim Einsatz von Antiskalanten in der Trinkwasseraufbereitung mittels Umkehrosmose (RO) bzw. Nanofiltration (NF) zu untersuchen und aufzulösen. Das übergeordnete Ziel sind Empfehlungen für die notwendige Anpassung des DVGW-REgelwerks zur RO/NF-Membranfiltration. Durch die Beteiligung des UBA wird dieses direkt mit den Regularien der TrinkwV harmonisiert.

Zu diesem Zweck gestaltet sich das Arbeitsprogramm wie folgt:

  • Analyse des Status Quo hinsichtlich Analytik, Wirksamkeit, Bioverfügbarkeit und Membranfähigkeit von kommerziell vergübaren Antiskalanten
  • Detektion analytischer Verfahren u.a. für phosphorhaltige Verbindungen sowie zur Charakterisierung von Phosphaten und Polyacrylsäuren
  • Untersuchung der Wirksamkeit, Membrangängigkeit, Bioverfügbarkeit, Toxizität und Wechselwirkungen von Antiskalanten
  • Identifikation des Regulierungsbedarfes

 

Hintergrund

Antiskalanten sind chemische Substanzen, die zur Vorbeugung von Ablagerungen, insbesondere von Kesselstein, in wasserführenden Systemen eingesetzt werden. Ihre Anwendung in der Aufbereitung von Trinkwässern ist in Deutschland mittels Umkehrosmose (RO), Niederdruckumkehrosmose (LPRO) bzw. Nanofiltration (NF) gängige Praxis. Der Bedarf nach RO- bzw. NF-Technologie und damit auch der Bedarf nach Antiskalanten gestaltet sich in Deutschland und in vielen anderen Ländern der EU steigend. Diese Entwicklung wird zukünftig vor dem Hintergrund des Klimawandels und der damit verbundenen Notwendigkeit, auf eher problematische Rohwässer (z.B. aufgrund von Versalzung, Härte, Spurenstoffen, etc.) zurückgreifen zu müssen, noch verstärkt.

Um Herausforderungen, wie bspw. die langwierigen Prozesse notwendiger Zulassungs- bzw. Genehmigungsverfahren für die Anwendung der anspruchsvollen RO/NF-Technologien, anzugehen, führte das BMBF gemeinsam mit dem DVGW das kofinanzierte Verbundprojekt KonTriSol (Fördernummer W 201807) durch. Ziel des Projekts war es, offene technische Fragestellungen sowie Hemnisse der RO/NF-Technologie zu bearbeiten und daraus Handlungsempfehlungen für die Praxis abzuleiten. Damit sollte die Realisierung von RO- bzw. NF-basierten Wasserwerken erleichtert und befördert werden.

Nach Abschluss des Forschungsprojekts im Mai 2023 wurde anhand der vorliegenden Ergebnisse jedoch deutlich, dass die ursprüngliche Zielsetzung nur im begrenzten Maße erreicht wurde: Anstatt die Wege für die Beförderung der Technologie zu ebnen, zeigte KonTriSol neue zentrale Hemnisse auf. Unter anderem wurden Restkonzentrationen von allen nach der §20-Liste der TrinkwV zugelassenen Antiskalanten in Permeaten bzw. Trinkwässern entsprechender Anlagen gefunden, was als akute Problemlage für den Einsatz von Antiskalanten in der Membranfiltration befunden wurde.

An dieser Stelle setzt das Projekt SafeRO an, um die nun offenen Fragen zur Anwendung von Antiskalanten durch weitergehende Untersuchungen zu beantworten.

 

Ansprechpartner
Bei Fragen zum Forschungsprojekt wenden Sie sich bitte an:
Dr. Mathis Keller
Hauptgeschäftsstelle / Technologie und Innovationsmanagement
Telefon+49 228 91 88-727
Forschung zum Thema Wasseraufbereitung