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01. April 2025

PFAS-Konz

PFAS-Entfernung aus Membran-Konzentraten (W 202424).
In Umkehrosmoseanlagen werden Verunreinigungen wie Schwermetalle, Salze, Mikroorganismen und organische Stoffe durch halbdurchlässige Membranen aus dem Wasser entfernt.; © AdobeStock/jovannig
Forschungsprojekt
Projektbeschreibung

Projektlaufzeit: 04.2025 - 06.2025

Projektstatus: laufend

Förderkennzeichen: W 202424

Ziele und Methodik

Im Rahmen von Laborversuchen soll erstmalig und grundlegend getestet werden, ob die Technologien der Schaumstofffraktionierung sowie der Dosierung von PerfluorAd mit anschließender Feststoffabtrennung, die bei der Grundwassersanierung eingesetzt werden, bei der Membranbehandlung zu einer Entfernung von PFAS führen können.

Zu diesem Zweck wird folgendes Arbeitsprogramm umgesetzt:

  • Untersuchung der Schaumfraktionierung mittels einer Versuchsanlage, um allgemeine Betriebserfahrungen zur Schaumbildung zu erlangen. Dabei kommt u.a. PFAS-belastetes Rohwasser und Membrankonzentrat zum Einsatz.
  • Untersuchung der Fällung mit PerfluorAd mittels Fällchemikalien, die von der Cornelson Umwelttechnik bereitgestellt werden.

Die Ergebnisse des Projekts werden mit denen aus dem Forschungsvorhaben KapillO-PFAS gespiegelt. Dort werden sie in die Diskussion über den Umgang mit anfallenden PFAS-haltigen Konzentraten und die Möglichkeit der Entsorgung integriert.

 

Hintergrund

Poly- und perfluorierte Alkylverbindung (PFAS) werden aufgrund ihrer Persistenz biologisch in der Umwelt nicht abgebaut. Das hat zur Folge, dass sie sich sehr weit in Oberflächengewässern verbreiten und auch in Grundwasserkörpern zu einer Vielzahl von Kontaminationen führen. Gleichzeitig liegen für PFAS sehr niedrige Trinkwasser-Grenzwerte vor, die eine aufwändige Aufbereitung im Wasserwerk erfordern. Dies stellt viele Trinkwasserversorger aktuell vor große Herausforderungen.

In der deutschen Trinkwasseraufbereitung werden derzeit Aktivkohle oder dichte Membranverfahren wie Umkehrosmose oder Nanofiltration zur Entfernung von PFAS eingesetzt. Diese Verfahren trennen PFAS aus dem Wasser und konzentrieren sie im Abfallstrom der Membrananlage, der üblicherweise in ein nahegelegenes Fließgewässer abgeleitet wird. Dieses Vorgehen wird zunehmend von den Umweltbehörden kritisch bewertet, weshalb teilweise eine zusätzliche Aufbereitung des Konzentrats gefordert wird. Dies erfolgt bisher durch Aktivkohlefiltration, was jedoch zu betrieblichen Problemen wie Verstopfungen oder Korrosion der Rohrleitungen und damit zu erhöhten Betriebskosten führen kann. Alternativen Technologien werden derzeit nicht eingesetzt.

Aus der Altlastensanierung sind jedoch andere Aufbereitungstechniken bekannt: Die Schaumfraktionierung und die Behandlung mit PFAS-bindenden Fällungsmitteln (z.B. PerfluorAd) erscheinen vielversprechend zur Entfernung von PFAS aus Membrankonzentraten. Die hierbei eingesetzten Aufbereitungsstoffe werden jedoch nicht auf der Liste zugelassener Trinkwasseraufbereitungsstoffe geführt.

Um das Potenzial dieser beiden Verfahren zur Entfernung von PFAS aus Membrankonzentraten zu untersuchen, wurde das Projekt “PFAS-Konz” initiiert. Im parallel laufenden Projekt “KapillO-PFAS” wurde zuvor die Empfehlung ausgesprochen, die PFAS-Entfernung aus Membrankonzentraten weiter zu erforschen.

 

 

Ansprechpartner
Bei Fragen zum Forschungsprojekt wenden Sie sich bitte an:
Daniel Trösch
Hauptgeschäftsstelle / Technologie und Innovationsmanagement
Telefon+49 228 9188 349
Forschung zum Thema Wasseraufbereitung