Projektlaufzeit: 04.2025 - 06.2025
Projektstatus: laufend
Förderkennzeichen: W 202424
Am Projekt ist folgender Partner beteiligt:
Im Projekt werden die beiden Technologien “Schaumfraktionierung” und “PFAS-bindende Fällungsmittel” (PerfluorAd und PerfluorAd+) im Rahmen von erstmalig durchgeführten Laborversuchen grundlegend untersucht. Auf diese Weise soll deren Eignung zur Konzentratbehandlung abgeschätzt werden.
Zu diesem Zweck wird folgendes Arbeitsprogramm umgesetzt:
Die Ergebnisse des Projekts werden mit denen aus dem Forschungsvorhaben KapillO-PFAS gespiegelt. Dort werden sie in die Diskussion über den Umgang mit anfallenden PFAS-haltigen Konzentraten und die Möglichkeit der Entsorgung integriert.
Poly- und perfluorierte Alkylverbindung (PFAS) werden aufgrund ihrer Persistenz biologisch in der Umwelt nicht abgebaut. Das hat zur Folge, dass sie sich sehr weit in Oberflächengewässern verbreiten und auch in Grundwasserkörpern zu einer Vielzahl von Kontaminationen führen.
Mit der Novellierung der Trinkwasserverordnung treten 2026 bzw. 2028 für PFAS neue Grenzwerte in Kraft, was einerseits eine aufwändigere Aufbereitung im Wasserwerk und andererseits den Ausbau von Aufbereitungsanlagen erfordert. Dies stellt viele Wasserversorger aktuell vor große Herausforderungen.
Zur Entfernung von PFAS werden in der Trinkwasseraufbereitung in Deutschland aktuell Aktivkohlen oder dichte Membranen (Nanofiltration / Umkehrosmose) eingesetzt. Diese Verfahren trennen PFAS aus dem Wasser und konzentrieren sie im Abfallstrom der Membrananlage, der üblicherweise in ein nahegelegenes Fließgewässer abgeleitet wird. Dieses Vorgehen wird von den Umweltbehörden zunehmend kritisch bewertet, einhergehend mit der Forderung nach einer zusätzlichen Aufbereitung des Konzentrats.
Um die Technologie der Membranfiltration auch weiterhin nutzen zu können, ist es für die Trinkwasserversorgung daher essenziell, dass Aufbereitungsverfahren für Konzentrate zur Verfügung stehen.
Ansätze bieten Aufbereitungstechniken aus der Altlastensanierung: Die Schaumfraktionierung und die Behandlung mit PFAS-bindenden Fällungsmitteln (z.B. PerfluorAd) erscheinen vielversprechend zur Entfernung von PFAS aus Membrankonzentraten. Die hierbei eingesetzten Aufbereitungsstoffe werden jedoch nicht auf der Liste zugelassener Trinkwasseraufbereitungsstoffe geführt.
Um das Potenzial dieser beiden Verfahren zur Entfernung von PFAS aus Membrankonzentraten zu untersuchen, wurde das Projekt “PFAS-Konz” initiiert. Im parallel laufenden Projekt “KapillO-PFAS” wurde zuvor die Empfehlung ausgesprochen, die PFAS-Entfernung aus Membrankonzentraten weiter zu erforschen.