
01. Februar 2020
Projektlaufzeit: 02.2020 - 01.2022
Projektstatus: laufend
Das Projekt wird von folgenden Partnern durchgeführt:
In INHIBIT soll das Verhalten solcher Hemmstoffe näher beleuchten, die in der Landwirtschaft zunehmend eingesetzt werden. Um die Risiken im Hinblick auf den Grundwasserschutz und die Belange der Wasserversorgungswirtschaft abzuschätzen, sollen vorrangig die möglichen Eintragspfade über die obere Bodenzone und die Uferfiltration experimentell untersucht werden.
Im ersten Schritt wird anhand von verfügbarer Literatur und ersten Analysenergebnissen von Wasserversorgern eine einheitliche und konsistente Datenbasis zur Beschreibung der Ausgangslage und des Wissensstandes erstellt. In Labor- und Feldversuchen soll dann das Verhalten von Nitrifikations- und Ureasehemmern (Inhibitoren) im Boden weiterführend untersucht und aus Sicht der Trinkwassergewinnung bewertet werden.
Folgende Arbeitsschritte sind Bestandteil der laufenden Forschungsarbeit:
Nach der derzeit gültigen Düngeverordnung dürfen Landwirte seit dem 01.02.2020 Harnstoffdüngemittel auf Ackerland und Grünland nur dann ausbringen, wenn diese Ureasehemmer enthalten oder der Dünger innerhalb von vier Stunden nach Aufbringen in den Boden eingearbeitet wird. Daneben werden Nitrifikationshemmer als Zusatzstoffe bei der Gülleausbringung eingesetzt. Diese Hemmstoffe (Inhibitoren) können die Umwandlung des gebundenen Stickstoffs zu Ammoniak bzw. Nitrat verzögern. Damit soll der Nährstoff den Pflanzen länger im Boden zur Verfügung stehen und das Entweichen bzw. seine Auswaschung aus dem Boden verringert werden. Allerdings ist das Umweltverhalten der eingesetzten Wirkstoffe bislang nur unzureichend dokumentiert.
Bisherige Studien zur tatsächlichen Wirkung zeigen eine große Spannbreite in Bezug auf die Düngewirksamkeit und die Verminderung der Nitratauswaschung. Manche Untersuchungen ergaben keine messbare Verbesserung, während bei anderen der Stickstoffverlust halbiert werden konnte. Ein flächenhafter Einsatz solcher Nitrifikations- und Ureasehemmer in der Landwirtschaft ist daher als kritisch zu betrachten, da eine Belastung von Grund- und Rohwasser nicht auszuschließen ist. Einzelne Inhibitoren wurden sogar bereits in Oberflächengewässern und im Grundwasser nachgewiesen.
Im Forschungsvorhaben INHIBIT sollen deshalb die Risiken eines flächenhaften Einsatzes dieser Wirkstoffe in der Landwirtschaft systematisch analysiert werden. Ebenso werden die potenziellen Chancen für den Gewässerschutz durch die Minderung der Nitratausträge aus der Bodenzone beleuchtet.