01. Juli 2025
Projektlaufzeit: 01.07.2025 - 30.06.2027
Projektstatus: laufend
Förderkennzeichen: G 202526
Das Projekt wird durchgeführt von:
H2-SWITCH100 hat das Ziel, die Umstellung bestehender Gasnetze auf Wasserstoff unter realen Bedingungen technisch und organisatorisch zu erproben. Im Fokus steht die Frage, wie sich Laborverfahren in komplexen Netzinfrastrukturen sicher und zuverlässig anwenden lassen. Durch die ganzheitliche Feldvalidierung in einem Hamburger Testquartier sollen neue Fehlerquellen erkannt, bestehende Regelwerke überprüft und praxisnahe Empfehlungen für Netzbetreiber und Behörden abgeleitet werden – mit dem übergeordneten Ziel, Wasserstoff als vollwertige Option für die kommunale Wärmeversorgung zu etablieren.
Die Projektergebnisse unterstützen Netzbetreiber und Installateure bei der Planung, Umsetzung und Nachbetreuung der Umstellung auf Wasserstoff. Durch Standardisierung und Beschleunigung der Umstellprozesse wird der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur effizient gefördert und ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der nationalen Klimaziele geleistet. Folgende Schritte stehen dabei im Fokus:
Die kommunale Wärmeplanung setzt derzeit stark auf Wärmepumpen und Fernwärmenetze. Diese Technologien bieten zwar großes Klimaschutzpotenzial, stoßen in der Praxis jedoch auf Hürden wie hohe Investitionskosten, geringer Sanierungsgrad von Bestandsgebäuden, lange Genehmigungsprozesse und begrenzte Flächenverfügbarkeit. Gleichzeitig würde das bestehende Erdgasnetz in vielen Städten ungenutzt bleiben – obwohl es systemische Vorteile wie Flexibilität und Speicherfähigkeit bietet und technisch auf Wasserstoff umstellbar ist.
Genau hier setzt H2-SWITCH100 an: Das Projekt hat zum Ziel, erstmals die vollständige Umstellung eines urbanen Gasnetzes auf Wasserstoff unter realen Bedingungen zu demonstrieren. Es integriert alle relevanten Schritte – von der Netzsektionierung über Spül- und Prüfverfahren bis zur Inbetriebnahme von Wasserstoff-Brennwertgeräten beim Kunden – und soll zeigen, dass Wasserstoff nicht nur technisch machbar, sondern oft auch wirtschaftlicher und schneller umsetzbar ist als bisherige Lösungen.
H2-SWITCH100 baut auf den Vorgängerprojekten H2-Umstell und H2-Betrieb auf, geht jedoch deutlich weiter: Es verlagert Labor- und Pilotansätze in ein reales urbanes Umfeld und liefert praxisnahe Daten zu Technik, Sicherheit und Regelwerksbedarf. Diese Erkenntnisse fließen gezielt in die Weiterentwicklung des DVGW-Regelwerks ein – ein wichtiger Schritt für die breite Anwendbarkeit von Wasserstoff in der kommunalen Wärmeversorgung.