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Bild des Hamburger Hafens, da in Hamburg ein urbanes Gasnetz auf Wasserstoff umgestellt werden soll.

01. Juli 2025

G 202526 H2-Switch100

Von der Demonstration ins Feld: Effiziente und standardisierte Umstellung von Gasanwendung auf 100% Wasserstoff (G 202526)
Ein urbanes Netzgebiet von Hamburg dient als Pilotprojekt für die Umstellung der Gasnetze auf Wasserstoff; © AdobeStock/Powell83
Forschungsprojekt
Projektbeschreibung

Projektlaufzeit: 01.07.2025 - 30.06.2027

Projektstatus: laufend

Förderkennzeichen: G 202526

Ziele und Methodik

H2-SWITCH100 hat das Ziel, die Umstellung bestehender Gasnetze auf Wasserstoff unter realen Bedingungen technisch und organisatorisch zu erproben. Im Fokus steht die Frage, wie sich Laborverfahren in komplexen Netzinfrastrukturen sicher und zuverlässig anwenden lassen. Durch die ganzheitliche Feldvalidierung in einem Hamburger Testquartier sollen neue Fehlerquellen erkannt, bestehende Regelwerke überprüft und praxisnahe Empfehlungen für Netzbetreiber und Behörden abgeleitet werden – mit dem übergeordneten Ziel, Wasserstoff als vollwertige Option für die kommunale Wärmeversorgung zu etablieren.

Die Projektergebnisse unterstützen Netzbetreiber und Installateure bei der Planung, Umsetzung und Nachbetreuung der Umstellung auf Wasserstoff. Durch Standardisierung und Beschleunigung der Umstellprozesse wird der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur effizient gefördert und ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der nationalen Klimaziele geleistet. Folgende Schritte stehen dabei im Fokus:

  • Praxistauglichkeit: In einem Realquartier wird demonstriert, dass die Umstellung auf Wasserstoff nicht nur technisch machbar, sondern in vielen Fällen kosten- und zeiteffizienter ist als der Neubau von Wärmepumpen- oder Fernwärmeinfrastruktur.
  • Prozessstandardisierung: Netzbetreiber erhalten eine validierte Dokumentation für die komplette Umstell- und Betriebsphase von Planung über Umrüstung
  • Regelwerkstransfer: Auf Basis der Felddaten werden gezielte Ergänzungen im DVGW-Regelwerk erarbeitet, die in der Breite Anwendung finden und die bundesweite Planung beschleunigen.

 

Hintergrund

Die kommunale Wärmeplanung setzt derzeit stark auf Wärmepumpen und Fernwärmenetze. Diese Technologien bieten zwar großes Klimaschutzpotenzial, stoßen in der Praxis jedoch auf Hürden wie hohe Investitionskosten, geringer Sanierungsgrad von Bestandsgebäuden, lange Genehmigungsprozesse und begrenzte Flächenverfügbarkeit. Gleichzeitig würde das bestehende Erdgasnetz in vielen Städten ungenutzt bleiben – obwohl es systemische Vorteile wie Flexibilität und Speicherfähigkeit bietet und technisch auf Wasserstoff umstellbar ist.

Genau hier setzt H2-SWITCH100 an: Das Projekt hat zum Ziel, erstmals die vollständige Umstellung eines urbanen Gasnetzes auf Wasserstoff unter realen Bedingungen zu demonstrieren. Es integriert alle relevanten Schritte – von der Netzsektionierung über Spül- und Prüfverfahren bis zur Inbetriebnahme von Wasserstoff-Brennwertgeräten beim Kunden – und soll zeigen, dass Wasserstoff nicht nur technisch machbar, sondern oft auch wirtschaftlicher und schneller umsetzbar ist als bisherige Lösungen. 

H2-SWITCH100 baut auf den Vorgängerprojekten H2-Umstell und H2-Betrieb auf, geht jedoch deutlich weiter: Es verlagert Labor- und Pilotansätze in ein reales urbanes Umfeld und liefert praxisnahe Daten zu Technik, Sicherheit und Regelwerksbedarf. Diese Erkenntnisse fließen gezielt in die Weiterentwicklung des DVGW-Regelwerks ein – ein wichtiger Schritt für die breite Anwendbarkeit von Wasserstoff in der kommunalen Wärmeversorgung.

 

Ansprechperson
Bei Fragen zum Forschungsprojekt wenden Sie sich bitte an folgende Ansprechperson
Nils Keller
Technologie und Innovationsmanagement / Energieforschung
Telefon+49 228 9188 634
Forschung zum Thema Netzbetrieb mit Wasserstoff